BERLIN (dpa-AFX) - Der Koordinator für die transatlantische Zusammenarbeit der Bundesregierung, Peter Beyer (CDU), sieht nach der ersten TV-Debatte im US-Präsidentschaftswahlkampf leichte Vorteile bei Amtsinhaber Donald Trump. Der Republikaner habe sich "aggressiver" und "angriffslustiger" gezeigt als sein Konkurrent Joe Biden, sagte Beyer am Mittwochmorgen im Deutschlandfunk. Der Demokrat Biden habe sich nach Ansicht Beyers streckenweise zu sehr zurückgehalten und nur schwer mit Trumps "ständigen Unterbrechungen und verbalen Attacken" umgehen können.

Das Duell sei keine Debatte gewesen, sondern "schlechte Unterhaltung", sagte Beyer. Trump habe aber aus seiner Sicht "klar dominiert", eben "weil er sich so unpräsidentiell verhalten hat, vielleicht auch schon fast unwürdig". Von der ersten Minute an habe der Amtsinhaber "raufgeschlagen". Er glaube nicht, dass die Debatte Wechselwähler angesprochen habe, sagte Beyer. "Vielleicht hat dieses chaotische Sich-gegenseitig-Behaken auch potenzielle Wähler eher verschreckt, überhaupt zur Wahl zu gehen."

In den jüngsten Enthüllungen um Trumps Steuerakte sieht Beyer durchaus eine Gefahr für den Republikaner. Beim typischen Wählermilieu Trumps "der Menschen im Industriegürtel" könnten die möglichen Betrügereien und Tricks negativ ankommen. "Das kann eine Auswirkung haben."/wpi/DP/zb