Trotz der Eröffnung von dreizehn neuen Geschäften sinken die Verkäufe dort um jeweils 18% und 10%. Nur die Preissteigerungen und die Verkäufe in Europa - die die Hälfte des konsolidierten Umsatzes ausmachen - halten das Unternehmen über Wasser, mit einem Wachstum von 9%.

Die enttäuschende Performance ist besonders bitter, da Dr. Martens auf die USA als nächsten Wachstumstreiber gesetzt hatte. CEO Kenny Wilson, ein ehemaliger Levi's-Manager, sah dort ein unerschlossenes Eldorado, doch bisher gab es nur eine Reihe von Enttäuschungen.

Wie viele andere Marken, darunter Victoria's Secret - siehe unsere kürzlich erschienene Analyse - übernimmt Dr. Martens die Kontrolle über seine Vertriebskanäle. Die Umstände lassen dem Unternehmen keine Wahl, da die Verkäufe über Distributoren um 17% zurückgehen. Dies wird jedoch erhebliche Investitionen erfordern.

In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres sank der konsolidierte Umsatz um 5% und der Gewinn pro Aktie um 58%. Die Geschäftsleitung korrigiert ihre Gewinnprognosen nach unten und startet gleichzeitig ein Aktienrückkaufprogramm.

Bisher wurden £20,4 Millionen ausgegeben, mit Rückkäufen zu einem Durchschnittspreis von £1,5 pro Aktie. Die Entscheidung macht Sinn, doch der Spielraum des Unternehmens ist hier durch die steigenden Schulden und deren Kosten begrenzt.

Vor zehn Jahren kaufte die Private-Equity-Firma Permira die ikonische Marke der britischen Gegenkultur von der Familie Griggs für £300 Millionen. Seit dem Börsengang hat die Gruppe ihre Beteiligung halbiert und dabei einen erheblichen Gewinn erzielt.

Nach letzten Meldungen hat Permira den Verkauf von Aktien jedoch eingestellt. Die Bewertungsmultiplikatoren sind nun sehr niedrig, was diejenigen Anleger, die an das Potenzial der Marke außerhalb Europas glauben, in Versuchung führen dürfte.