FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt ist es am Mittwoch etwas nach unten gegangen. Der DAX schloss 0,4 Prozent tiefer bei 15.878 Punkten und konnte sich am Nachmittag von seinem Tagestief bei 15.741 Punkten deutlich erholen. Die Stimmung trübte zunächst der erneut schwächelnde Ifo-Geschäftsklimaindex ein. Für Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, ist mittlerweile ein Schrumpfen der deutschen Wirtschaft im laufenden Quartal wahrscheinlicher geworden. Während die Industrieproduktion unter der Materialknappheit leide, belaste die vierte Corona-Welle den Dienstleistungssektor. Der Koalitionsvertrag der neuen Regierung wurde am Rande diskutiert, löste an der Börse allerdings keinen Impuls aus.


   Einhaltung der Schuldenbremse ein gutes Signal 

Die neue Regierung hat sich nach Einschätzung der DZ Bank ehrgeizige Ziele gesetzt. Doch vieles von dem, was nun angekündigt wurde, müsse erst mal den Praxistest bestehen. Mit dem "Bündnis bezahlbarer Wohnraum" wolle die Ampel-Koalition 400.000 neue Wohnungen pro Jahr bauen. Das Ziel sei sehr ambitioniert und es sei völlig offen, wie es gelingen soll. Das Bekenntnis zur Beibehaltung der Schuldengrenze sei ein gutes Signal. Die Stärkung des Energie- und Klimafonds könne ein sinnvoller Weg sein, um Mittel für zusätzliche Investitionen und die Transformation der Wirtschaft zu aktivieren.

Einen Kursabsturz um 12 Prozent erlebte die Drägerwerk-Aktie. Der erstmals quantifizierte Ausblick für 2022 ist für die Analysten der DZ Bank eine massive Enttäuschung und verfehlt die Erwartung deutlich, die bereits einen starken Gewinnrückgang beinhaltete. Auf Basis drastisch gesenkter Schätzungen hat DZ das Votum auf Verkaufen nach Kaufen gleich um zwei Stufen gesenkt.

Eine Gewinnwarnung des US-Konkurrenten Autodesk setzte Nemetschek (-4,4%) unter Druck. Der Softwarekonzern hat sowohl die Gewinn- als auch die Umsatzprognose nach unten genommen.

Aroundtown büßten 1,1 Prozent ein nach der Vorlage der Neunmonatszahlen und des Ausblicks des Immobilienunternehmens. Aroundtown hat bei höheren Einnahmen weniger verdient - unter anderem wegen außerordentlicher Kosten für nicht eingezogene Mieten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.


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INDEX          zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX          15.878,39  -0,4%    +15,74% 
DAX-Future   15.874,00  -0,6%    +16,43% 
XDAX         15.877,68  -0,6%    +16,16% 
MDAX         34.826,43  -0,6%    +13,09% 
TecDAX        3.826,61  -0,7%    +19,11% 
SDAX         16.564,82  -0,5%    +12,19% 
zuletzt      +/- Ticks 
Bund-Future     170,68     +6 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           13         27     0          4.431,3        87,9    91,0 
MDAX          17         33     0            779,1        48,9    46,8 
TecDAX        12         18     0          1.061,1        36,9    33,6 
SDAX          26         44     0            300,2        16,7    14,2 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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November 24, 2021 11:46 ET (16:46 GMT)