ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat am Dienstag mit leichten Abgaben geschlossen. Nach einer zwischenzeitlichen Erholung kam der SMI im späten Verlauf mit den erneut nachgebenden Kursen an der Wall Street zurück und rutschte leicht ins Minus. Die herrschenden Zinserhöhungs- und Rezessionssorgen bestimmten weiterhin das Geschehen. Denn Daten wie zur Verbraucherpreis-Inflation aus Deutschland zeigten dem Markt, dass das wahre Preisdebakel noch bevorsteht. Zudem wirkte das Zentralbankertreffen in Jackson Hole nach. Es hatte gezeigt, dass fast alle Notenbanker der Bekämpfung der Inflation Priorität einräumen. Damit steigt die Aussicht auf steigende Zinsen, was die Aktienbörsen üblicherweise belastet.

Vor diesem Hintergrund rückt die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am 8. September immer stärker in den Fokus. Hier hatte es zuletzt verstärkt falkenhafte Aussagen gegeben. Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau hatte sich für eine deutliche Leitzinsanhebung im September ausgesprochen. Die EZB müsse ihre Zinsen auf ein neutrales Niveau anheben, was bis Jahresende geschafft sein könne, wenn die EZB ihre Zinsen im September "signifikant" erhöhe.

Der SMI verlor 0,1 Prozent auf 10.885 Punkte, nachdem er im Tageshoch schon bis auf 11.008 Punkte gestiegen war. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 11 Kursgewinner und 9 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden dabei 22,77 (zuvor: 21,11) Millionen Aktien.

Bei den Einzelwerten verloren die Aktien von Partners Group nach Zahlen für das 1. Halbjahr 3,1 Prozent. Der Nettogewinn ist laut der Citigroup zwar um 26 Prozent gesunken, liege jedoch immer noch 4 Prozent über den Konsenserwartungen. Auch wenn das verwaltete Vermögen für das erste Halbjahr 2022 bereits veröffentlicht worden sei, stehe dies vor allem im Zeichen der Einnahmen. Die Managementgebühren seien um 6 Prozent gestiegen, so dass Partners Group ein EBIT von 570 Millionen Franken zu einer attraktiven operativen Marge von 65 Prozent habe generieren können. Unterstützt worden sei dies durch niedrigere Kosten nach Auflösung von Rückstellungen. Der Unternehmensausblick für das verwaltete Vermögen 2022 sei bestätigt worden. Die Analysten stuften die Ergebnisse als recht gut ein.

Gegen den Trend ging es für die Dufry-Aktie um 0,4 Prozent nach oben. Der Betreiber von Duty-Free-Shops an Flughäfen eröffnet über seine Tochter Hudson drei neue Geschäfte am US-Flughafen Colorado Springs. Die Aktien von Valiant verloren 3,7 Prozent auf 91,90 Franken, trotz eines positiven Analystenkommentars. So hat die UBS ihre Einstufung auf "Buy" von "Hold" erhöht und das Kursziel um neun auf 104 Franken angehoben. Bei Valiant sorgen Kosteneinsparungen und Margensteigerung für eine positivere Einschätzung der Analysten. Marktteilnehmer sprachen von Gewinnmitnahmen nach dem jüngsten Anstieg.

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August 30, 2022 11:50 ET (15:50 GMT)