Zürich (awp) - Die Aktien des Reisedetailhändlers Dufry sind am Mittwoch nach der Ausgabe einer neuen Wandelanleihe stark unter Druck. Analysten weisen in ersten Kommentaren auf die weitere potenzielle Verwässerung des Aktienkapitals hin. Hinzu kommt die anhaltende Unsicherheit über die Entwicklung der Reisebranche, nachdem in verschiedenen europäischen Ländern der Lockdown verlängert wurde.

Die Dufry-Aktien verlieren am Mittwoch bis 9.40 Uhr fast 9 Prozent auf 58,40 Franken. Der Gesamtmarkt SPI tendiert derweil seitwärts.

Mit der Ausgabe der neuen Wandelanleihe über 500 Millionen Franken erhöhe sich die Anzahl Aktien potenziell um weitere rund 10 Prozent, schreibt die ZKB im Kommentar. Wenn man die verschiedenen Kapitalbeschaffungsmassnahmen kumuliere, sei die Zahl der Aktien damit um 96 Prozent über dem Stand von Anfang 2020. Basierend auf den den rund 80 Millionen ausstehenden Aktien (ohne Convertibles) liege die Marktkapitalisierung aktuell denn auch höher als vor der Pandemie.

Die Bank Vontobel geht aufgrund der neuen Wandelanleihe von einer weiteren Verwässerung um 7 Prozent aus. Ausserdem müsse die kommende Generalversammlung der Schaffung von bedingtem Kapital, das für die Lieferung der Aktien bei einer Wandlung notwendig sei, noch absegnen. Sollte dies nicht geschehen, werde die Wandelanleihe zurückgezahlt.

Die erfolgreiche Platzierung der Wandelanleihe stärke die Liquidität bei Dufry weiter und bringe das Unternehmen in eine gute Position für die Wiedereröffnung der Läden sowie eine Erholung der Reisebranche, heisst es bei Baader Helvea. Allerdings bliebe die Visibilität über das Ausmass und Tempo der erwarteten Erholung eingeschränkt. So dürften die anhaltenden Reiserestriktionen und Lockdown-Verlängerungen in Europa die gesamte Branche weiterhin belasten.

an/rw