Bern (awp) - Die Aktien von Dufry können am Donnerstag im frühen Handel deutlich zulegen. Das Unternehmen plant eine Kapitalerhöhung von rund 500 Millionen Franken, um die Integration der US-Tochter Hudson zu finanzieren. Der Entscheid soll am 6. Oktober an einer ausserordentlichen Generalversammlung fallen.

Die Aktien des Reisedetailhändlers notieren nun am Donnerstagmorgen um 9.40 Uhr rund 5,4 Prozent höher auf 29,50 Franken und damit über dem Preis, zu dem Advent International sich verpflichtet hat die nicht erworbenen und neu auszugebenden Aktien zu übernehmen. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI notiert zeitgleich 0,32 Prozent tiefer.

Zum Hintergrund: Alle Aktien, die im Rahmen der möglichen Ausgabe neuer Titel nicht von bestehenden Aktionären gekauft werden, sollen dem US-amerikanischen Private Equity Fonds Advent International angeboten werden. Dieser habe bereits zugesagt, gegebenenfalls Aktien zum Stückpreis von 28,50 Franken für insgesamt 415 Millionen Franken zu erwerben.

Dies gelte auch, wenn der im Bookbuilding-Verfahren ermittelte Angebotspreis unter 28,50 Franken liegen sollte. Sollte der Preis allerdings über den 28,50 Franken liegen, sei die Verpflichtung nichtig, hiess es dazu.

Unabhängig von der Advent-Verpflichtung sei die Wiedereingliederung von Hudson sinnvoll, wie die ZKB kommentiert. Als Aktionär sei dafür aber eine "enorme Verwässerung" hinnehmen. Für die ZKB bleibt die reduzierte Anzahl der Flugpassagiere und die Rückkehr zum Vorkrisenniveau entscheidend für Dufry: "Wir rechnen erst 2023 wieder mit einem Umsatzniveau auf der Höhe von 2019", heisst es dazu. Die Einstufung lautet "Marktgewichten".

Laut der Bank Vontobel diene die Kapitalerhöhung neben der Finanzierung der Hudson-Integration auch dem Tagesgeschäft. Die Erholung des Selbigen brauche aber mehr Zeit als erwartet. Daher wird Vontobel die Schätzungen auch angesichts der länger andauernden Trendwende anpassen. Die Empfehlung lautet aber weiterhin "Kaufen" bei einem Kursziel von 45 Franken.

sta/ra