Zürich (awp) - Der Reisedetailhändler Dufry lüftet das Geheimnis um die Höhe seiner Dividende. Anlässlich der Jahreszahlen hatte das Unternehmen seinen Aktionären nach Jahren der Abstinenz eine Ausschüttung versprochen, die genaue Ausgestaltung aber noch offen gelassen. Nun sollen zusätzlich eigene Aktien zurückgekauft werden. Die Börse reagiert erfreut.

Dufry schlägt an der Generalversammlung vom 3. Mai die Zahlung von 3,75 CHF je Aktie und den Rückkauf eigener Aktien über die kommenden 12 Monate von bis zu 400 Mio CHF vor, teilt das Unternehmen am Freitag mit. Der Verwaltungsrat sei der Ansicht, dass die jährliche Rückführung von Kapital Teil des Kapitalmanagements sein müsse.

MINDESTENS STABILE AUSSCHÜTTUNG ANGESTREBT

In Zukunft werde die Dividende jeweils mindestens auf Vorjahreshöhe liegen, verspricht Dufry. Ziel sei es, 40% der Cash Net Earnings an die Aktionäre auszuschütten.

Ferner sollen an der Generalversammlung im Mai Lynda Tyler-Cagni und Steven Tadler neu in den Verwaltungsrat gewählt werden. Sie ersetzen die abtretenden Xavier Bouton und Joaquín Moya-Angeler Cabrera.

Der Reisedetailhändler bekräftige überdies die Absicht, in der Zukunft organisch zu wachsen und Ergänzungszukäufe zu tätigen. Der starke Cash Flow erlauben solche Schritte.

ANALYSTEN ÜBERWIEGEND ZUFRIEDEN - AKTIE STEIGT

"Die Dividende liegt am oberen Ende der Erwartungen", heisst es von Vontobel-Analyst Rene Weber in einem Kommentar. Und mit dem Ziel, auch künftig mindestens diese Höhe auszuschütten, erhalte die Aktie eine starke Unterstützung mit einer attraktiven Dividendenrendite von aktuell 2,9%. Auch das Aktienrückkaufprogramm schätzt Weber positiv ein und kündigt eine Anhebung seiner Schätzungen für den Gewinn pro Aktie an.

Und angesichts der Entwicklung in den ersten beiden Monaten an den wichtigsten Flughäfen dürfte das Wachstum auch bei Dufry weiter stark gewesen sein. Weber rät unverändert zum Kauf. Auch Baader Helvea zeigt sich positiv überrascht von der Höhe der Dividende - der Markt habe lediglich mit bis zu 3,00 CHF gerechnet.

Joern Iffert von der UBS betrachtet die Einführung einer regulären Dividende insgesamt neutral. Einerseits sei es ein Zeichen an den Markt, dass das Unternehmen sich verbessernde Cashflows auszahlen will. Andererseits seien die Verschuldung sowie die damit verbundenen Zinskosten weiterhin hoch.

Mit der Einschätzung des Aktienrückkaufs ist Iffert zurückhaltender, da Dufry ja jüngst erst durch das IPO der US-Tochter Hudson den Gewinn je Aktie um 7-8% deutlicher verwässert habe, als es der Rückkauf nun auffangen könne. Seiner Ansicht nach wäre eine weitere Entschuldung und/oder eine Weiterentwicklung des Geschäfts über Zukäufe auch eine gute Barmittelverwendung.

An der Börse kommen die Nachrichten insgesamt gut an. Die Aktie ist gefragt und legt im frühen Handel kräftig um 3,1% auf 135,00 CHF zu. Der Gesamtmarkt (SPI) gibt derweil nach der Vortagesrally um 0,3% leicht nach.

mk/dm/ra