Basel (awp) - Kaum eines der an der hiesigen Börse kotierten Unternehmen hat so stark unter der Corona-Pandemie gelitten wie Dufry. Nun sieht der Reisedetailhändler zwar erste Anzeichen einer Aufhellung. Doch auch im ersten Quartal 2021 verkaufte der Duty-Free-Spezialist nur ein Bruchteil der üblichen Warenmenge.

So sank der Umsatz von Januar bis März gegenüber dem Vorjahr um 68,0 Prozent auf 460,3 Millionen, wie Dufry am Donnerstag mitteilt. Organisch lang das Minus bei 66,7 Prozent - verglichen mit dem ersten Jahresviertel aus dem Vor-Krise-Jahr 2019 lag der organische Rückgang gar bei 73,9 Prozent.

Dennoch sieht sich das Unternehmen dank Umstrukturierungen und Kostenmassnahmen gut gerüstet. So geht Dufry zu jetzigen Zeitpunkt davon aus, im laufenden Jahr im Vergleich zu 2019 an Personal- und sonstigen Kosten 530 bis 670 Millionen Franken einzusparen. Und die Entlastung dank neuer variabler Mietzahlungen für die Läden beziffert Dufry auf 300 Millionen Franken. Die Liquidität beziffert Dufry dank Krediten und Kapitalmassnahmen derzeit auf 2,2 Milliarden Franken

Ermutigende Anzeichen einer Erholung

Hoffnungen setzt Dufry nun auf eine rasche Umsetzung der weltweiten Impfkampagne, die eine möglichst schnelle Aufnahme der Reisetätigkeiten ermöglichen soll. Eine "ermutigende und anhaltende" Wiederbelebung der Nachfrage nach Reisen und damit auch im Reisedetailhandel sieht das Unternehmen denn auch schon in einigen Regionen, wo Fortschritte bei den Impfung und der Implementierung von Reiseprotokollen gemacht werden - namentlich besonders in den USA sowie in Zentralamerika und der Karibik.

Auf eine konkrete Zielsetzung für das laufende Jahr verzichtet das Unternehmen angesichts der noch immer grossen Unsicherheiten aber. Weiterhin gelten jedoch die mit den Jahreszahlen 2020 gegebenen Szenarien. In einem Szenario mit einem Umsatzrückgang von 55 Prozent gegenüber dem Vorkrisenniveau von 2019 liege der monatliche Cash-Abfluss bei rund 40 Millionen Franken, so Dufry. Der "Break-even" würde aber erst erreicht, wenn der Rückgang gegenüber 2019 bei lediglich 40 Prozent läge.

Insgesamt sieht sich Dufry aber gut vorbreitet, um im Zuge der wieder zunehmenden Reisetätigkeiten das eigene Umsatzwachstum zu beschleunigen. Per Ende April seien global bereits wieder 1400 Dufry-Shops geöffnet gewesen, was einer Umsatzkapazität von rund 70 Prozent im Vergleich zu 2019 entspreche. Für den Monat April 2021 gibt Dufry als erste Schätzung aber noch immer einen organischen Rückgang von 70,5 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat im Jahr 2019 an.

jl/tv