Basel (awp) - Der Reise-Detailhändler Dufry ist im ersten Quartal 2017 weiter gewachsen. Das organische Umsatzwachstum beschleunigte sich gegenüber dem Schlussquartal 2016 weiter und auch die operative Marge lag leicht über dem Vorjahr. Unter dem Strich resultierte aufgrund hoher Sonderkosten weiterhin ein grosser Verlust. Für den weiteren Jahresverlauf zeigt sich Dufry zuversichtlich.

Der Umsatz stieg im ersten Jahresviertel gegenüber dem Vorjahr um 4,7% auf 1'707 Mio CHF. Organisch erhöhte sich der Umsatz um 7,2%, nach einem Minus von 5,2% im Vorjahresquartal sowie einem Plus von 5,6% im Schlussquartal 2016, teilt Dufry am Dienstag mit. Der Währungseinfluss lag im ersten Jahresviertel bei -1,9% und Veränderungen im Konsolidierungskreis hatten einen negativen Einfluss von 0,6%.

Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA legte um 5,6% auf 155 Mio CHF zu, was einer um 10 Basispunkten höheren Marge von 9,1% entspricht. Unter dem Strich resultierte aufgrund von Sonderkosten im Zusammenhang mit der WDF-Übernahme ein Reinergebnis nach Minderheiten von -60,8 Mio, nach einem Fehlbetrag von -85,6 Mio im Vorjahr. Das Cash-EPS, d.h. der Gewinn pro Aktie unter Ausschluss der Amortisationskosten, lag im ersten Jahresviertel bei 0,29 CHF nach -0,05 CHF in der Vorjahresperiode.

Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Dufry die Analystenerwartungen beim Umsatz und beim organischen Wachstum leicht übertroffen. EBITDA und Reinergebnis fielen dagegen etwas tiefer aus als im Durchschnitt erwartet.

LATEINAMERIKA WÄCHST DEUTLICH - RÜCKGANG IN ASIEN

Mit Blick auf die Regionen erwirtschaftete Dufry in der Region Zentral- und Osteuropa, zu der auch Grossbritannien und Russland zählen, einen Umsatz von 416 Mio CHF, bei einem organischen Wachstum von 8,8%. In Grossbritannien habe sich die starke Entwicklung aus dem Vorquartalen fortgesetzt und auch der russische Markt zeige sich wieder deutlich verbessert, schreibt Dufry dazu.

Am stärksten entwickelte sich die Region Lateinamerika, wo die Umsätze organisch um 12,7% auf 400 Mio CHF zulegten. Alle Länder hätten sich positiv entwickelt. Zweistellig gewachsen sei dabei unter anderem Brasilien. Auch in Nordamerika stieg der Umsatz organisch um 4,8% auf 392 Mio. In der Region Südeuropa und Afrika lag der Umsatz im ersten Quartal bei 289 Mio, bei einem organischen Wachstum von 2,8%.

Leicht rückläufig war die organische Entwicklung in der Region "Asien, Mittlerer Osten und Australien". Auf vergleichbarer Basis ging der Umsatz um 0,4% auf 189 Mio CHF zurück. Als Gründe für den Rückgang nennt Dufry Rennovationsarbeiten in Melbourne sowie eine weiterhin rückläufige Entwicklung in Hong Kong und Singapur.

POSITIVE TRENDS HALTEN IM ZWEITEN QUARTAL AN

Insgesamt zeigt sich das Unternehmen mit dem ersten Jahresviertel zufrieden. Die jüngsten Akquisitionen hätten die Saisonalität der Geschäfte akzentuiert und die Bedeutung der Periode für das Gesamtjahr sei noch geringer geworden, heisst es. Negativ habe sich zudem ausgewirkt, dass Ostern in diesem Jahr ins zweite Quartal gefallen ist.

Einen konkreten Ausblick auf das Gesamtjahr macht Dufry in der Mitteilung nicht. Die positiven Entwicklungen in Südamerika, Russland und der Türkei hätten sich auch in den ersten Wochen des zweiten Quartals fortgesetzt und es sei mit einem erfolgreichen Geschäftsjahr zu rechnen, so die Meldung. Der Fokus liege in diesem Jahr auf Schuldenabbau und der Generierung von Cash. Die Synergien aus der Übernahme von World Duty Free sollen wie geplant bis Ende 2017 implementiert sein.

Keine Angaben macht Dufry in Bezug auf den neuen Grossaktionär aus China. Im April war bekannt geworden, dass die chinesische HNA Group einen Anteil von 16,79% an Dufry erworben hat.

an/dm