Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Für den Start der US-Börsen am Dienstag zeichnet sich ein verhaltenes Geschäft mit leicht positivem Grundton ab. Nach der schwächeren Vortagestendenz liegen die Futures auf die US-Indizes bis zu 0,2 Prozent im Plus.

Weil während des Handelsverlaufs ein Auftritt von US-Notenbankchef Jerome Powell ansteht, dürften viele Anleger zunächst abwarten, ob und wie Powell sich zur Geldpolitik äußert. Nachdem die US-Notenbank erst in der Vorwoche das weitere Vorgehen skizzierte, wäre normalerweise kaum mit Erkenntnisgewinnen zu rechnen. Allerdings wurde zwischenzeitlich der US-Arbeitsmarktbericht für Januar veröffentlicht, der einen unerwartet starken Stellenzuwachs zeigte.

Das habe die Frage aufgeworfen, ob der Markt mit der Spekulation auf ein baldiges Ende der Zinserhöhungen bzw eine Pause richtig liege und nicht doch noch mehr Erhöhungen oder ein zumindest für längere Zeit erhöhtes Zinsniveau drohten, so Marktteilnehmer.

"Ich denke, die Fed wird ihre restriktive Haltung bei den Zinsen beibehalten müssen. Der Arbeitsmarkt ist zu stark, und das wird die Lohn- und Dienstleistungsinflation weiter anheizen", sagt Dan Boardman-Weston, Geschäftsführer von BRI Wealth Management. Er erwartet, dass höhere Kreditkosten und die Inflation die Rentabilität der Unternehmen weiter beeinträchtigen werden.

Am US-Anleihemarkt hat sich die Lage aktuell beruhigt. Nach den massiven Kursverlusten, mithin dem sehr starken Anstieg der Renditen seit dem US-Arbeitsmarktbericht, bewegen sich diese nur wenig. Die Zehnjahresrendite liegt nun bei 3,65 Prozent, verglichen mit 3,40 Prozent vor dem Arbeitsmarktbericht. Im Zweijahresbereich stehen 4,44 Prozent 4,11 Prozent gegenüber.

Der Dollar zieht unterdessen weiter an, gestützt von den erhöhten US-Marktzinsen.


 Dupont enttäuscht beim Ausblick 

Der Chemiekonzern Dupont de Nemours hat im vierten Quartal zwar mehr verdient als von Analysten prognostiziert, die Erwartungen beim Ausblick aber verfehlt. Die Aktie liegt dennoch vorbörslich auf Nasdaq.com 0,8 Prozent höher.

Der deutsche Industriegasekonzern Linde, der seine Aktien ab dem 27. Februar nur noch in den USA notieren lässt, hat im vierten Quartal dank Preiserhöhungen zwar mehr verdient als erwartet, der Umsatz litt allerdings unter ungünstigen Währungskursen und einem leichten Absatzrückgang. Für das laufende Jahr hat Linde weiteres Wachstum in Aussicht gestellt. Der Kurs gibt um 0,8 Prozent nach.

Eine wohl bevorstehende Übernahme von Oak Street Health durch CVS Health treibt den Kurs um 34 Prozent auf 34,82 Dollar nach oben. Laut Wall Street Journal will CVS Health rund 10,5 Milliarden Dollar bzw 39 Dollar je Aktie bieten. CVS liegen knapp behauptet im Markt.

Skyworks Solutions verbessern sich um 2,1 Prozent. Der Chiphersteller hat mit der Vorlage der Geschäftszahlen einen Aktienrückkauf im Volumen von 2 Milliarden Dollar angekündigt. Die Chegg-Aktie stürzt dagegen um 22 Prozent ab. Der Experte für Bildungstechnologie hat einen enttäuschenden Ausblick abgeliefert.

Noch schlimmer trifft es mit fast 38 Prozent auf 3,65 Dollar Bed Bath & Beyond. Die mit finanziellen Problemen kämpfende Einrichtungskette versucht eine Insolvenz abzuwenden und will dazu mittels Ausgabe von Aktien und Optionen über 1 Milliarde Dollar einsammeln - Ausgang ungewiss. Zudem wurde eine neue Interims-Finanzchefin berufen. Die Analysten von Wedbush haben das Kursziel von 1,00 auf 0,00 Dollar gesenkt.


Ölpreise steigen 

Am Ölmarkt steigen die Preise moderat, weil nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien in der Südtürkei Ölterminals vorübergehend geschlossen wurden. Der dadurch entstehende Engpass dürfte aber nur von kurzer Dauer sein, heißt es. Brentöl verteuert sich um rund 1 Prozent.


 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT   +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,45         -2,9        4,48         3,0 
5 Jahre                  3,81         -1,6        3,83       -18,6 
7 Jahre                  3,74         -0,3        3,75       -22,6 
10 Jahre                 3,65         +0,8        3,64       -22,9 
30 Jahre                 3,71         +3,0        3,68       -26,4 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %   Di, 8:04h  Mo, 17:32h   % YTD 
EUR/USD                1,0698        -0,3%      1,0739      1,0733   -0,1% 
EUR/JPY                141,04        -0,9%      141,76      142,49   +0,5% 
EUR/CHF                0,9900        -0,6%      0,9944      0,9956   +0,0% 
EUR/GBP                0,8930        +0,1%      0,8917      0,8930   +0,9% 
USD/JPY                131,83        -0,6%      132,04      132,76   +0,5% 
GBP/USD                1,1982        -0,3%      1,2054      1,2019   -0,9% 
USD/CNH (Offshore)     6,7943        -0,1%      6,7905      6,8014   -1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD             22.997,46        +0,5%   22.967,29   23.075,43  +38,5% 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               75,48        74,11       +1,8%       +1,37   -6,2% 
Brent/ICE               81,96        80,99       +1,2%       +0,97   -4,4% 
GAS                            VT-Settlem.                 +/- EUR 
Dutch TTF               57,20        59,53       -3,9%       -2,33  -21,9% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.869,79     1.870,90       -0,1%       -1,11   +2,5% 
Silber (Spot)           22,24        22,28       -0,1%       -0,03   -7,2% 
Platin (Spot)          968,55       974,55       -0,6%       -6,00   -9,3% 
Kupfer-Future            4,02         4,04       -0,4%       -0,02   +5,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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February 07, 2023 09:02 ET (14:02 GMT)