27.07.2015

Bietigheim-Bissingen, 27. Juli 2015 - Die von Dürr entwickelte MES/SCADA-Lösung EcoEMOS wird die gesamte Produktion im Nutzfahrzeugwerk Wrzesnia (Polen) von Volkswagen steuern: vom Karosseriebau bis zur Montage. Nachdem Dürr bereits im Jahr 2014 den Auftrag für den Bau der Lackiererei inklusive der Leittechnik EcoEMOS erhalten hatte, wird deren Anwendung nun auf alle Anlagenbereiche ausgedehnt. Damit wird ein durchgängiger Standard in der gesamten Fabrik implementiert. Es handelt sich dabei um einen der größten Aufträge für die Dürr-Software.

Der Kunde Volkswagen Nutzfahrzeuge hat die Chance genutzt, am neuen Standort auf eine einheitliche Softwarekonzeption zur Steuerung der Fertigung zu setzen. Nach der Entscheidung für EcoEMOS im Bereich Lack und einer Evaluierungsphase setzte sich das Dürr-Produkt auch in den Bereichen Karosseriebau und Montage durch.

Die Vorteile einer solchen einheitlichen Steuerungsarchitektur liegen auf der Hand: Die langjährige Erfahrung von Dürr im Anlagenbau fließt kontinuierlich in die Konzeption und Weiterentwicklung der Software-Funktionalitäten von EcoEMOS ein. Eine zentrale Administration und Pflege der Software sowie umfassender Service waren weitere gute Argumente. Zudem werden einige bei Volkswagen Nutzfahrzeuge bislang proprietär gelöste Softwareaufgaben nun zentral von EcoEMOS abgedeckt. Das reduziert den Wartungsaufwand deutlich.

Zu diesen Aufgaben gehören unter anderem:

  • Gezielte Kommunikation von Fahrzeugdaten an die Fertigungsanlagen
  • Transfer von qualitätsrelevanten Daten an die Auftragssteuerung
  • Duale Schnittstelle zum VW-Auftragsleitsystem (FIS)
  • Verbindung von zentraler Anlagenüberwachung und Leittechnik
  • Integration der Prozesslagersteuerungen in die zentrale Leitebene
  • Einheitliche Kopplung von Instandhaltungssystemen
  • Materialverbrauchs-Analysen

Diese Funktionen ergänzen die EcoEMOS-Produktfamilie sinnvoll und erhöhen die Bedienbarkeit. Das neue Werk in Polen wird somit nicht nur im Bereich Nachhaltigkeit neue Maßstäbe setzen, sondern auch in dem immer wichtigeren Bereich der effizienten Produktionssteuerung.

Die Produktion des Volkswagen Crafter Nachfolgers wird im Herbst 2016 in Polen beginnen; das gesamte Projekt wird mit seinem übergreifenden Ansatz einen Meilenstein in der Entwicklung der Shopfloor-IT setzen.

Der Dürr-Konzern zählt zu den weltweit führenden Maschinen- und Anlagenbauern. Produkte, Systeme und Services von Dürr ermöglichen hocheffiziente Fertigungsprozesse in unterschiedlichen Industrien. Rund 60% des Umsatzes entfallen auf das Geschäft mit Automobilherstellern und -zulieferern. Weitere Abnehmerbranchen sind zum Beispiel der Maschinenbau, die Chemie- und Pharmaindustrie und - seit der Übernahme der HOMAG Group AG im Oktober 2014 - die holzbearbeitende Industrie. Dürr verfügt über 92 Standorte in 28 Ländern. Im Jahr 2015 strebt der Konzern mit 14.200 Mitarbeitern einen Umsatz von 3,4 bis 3,5 Mrd. € an. Der Konzern agiert mit fünf Divisions am Markt:

  • Paint and Final Assembly Systems: Lackierereien und Endmontagewerke für die Automobilindustrie
  • Application Technology: Robotertechnologien für den automatischen Auftrag von Lack sowie Dicht- und Klebstoffen
  • Measuring and Process Systems: Auswucht- und Reinigungsanlagen sowie Prüf- und Befülltechnik
  • Clean Technology Systems: Abluftreinigungsanlagen und Energieeffizienztechnik
  • Woodworking Machinery and Systems: Maschinen und Anlagen für die holzbearbeitende Industrie
distributed by