BIETIGHEIM-BISSINGEN (dpa-AFX) - Der Anlagen- und Maschinenbauer Dürr schließt im laufenden Jahr wegen des Verkaufs der Reinigungssparte Ecoclean einen weiteren Umsatzrückgang nicht aus. 2017 werde ein Erlös zwischen 3,4 und 3,6 Milliarden Euro erwartet, teilte der MDax -Konzern am Donnerstag in Bietigheim-Bissingen mit. 2016 gingen die Erlöse wegen hoher Umsätze für Lackieranlagen im Vorjahr und negativer Währungseffekte um 5,1 Prozent auf 3,57 Milliarden Euro zurück.

Mit einem Abschluss des Verkaufs der Dürr-Ecoclean-Gruppe, die 2016 mit rund 850 Mitarbeiter knapp 200 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftete, an die chinesische SBS Group werde zum 31. März 2017 gerechnet. Dürr bleibt nach der Transaktion mit 15 Prozent beteiligt. Aus dem Anteilsverkauf sei ein Sonderertrag von rund 25 Millionen Euro zu erwarten. 2016 legte der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) dank deutlich geringerer Materialkosten um 1,3 Prozent auf 271 Millionen Euro zu. Die Marge verbesserte sich auf 7,6 Prozent. 2017 dürfte diese zwischen 7,5 und 8,25 Prozent liegen.

Am Finanzmarkt konnte Dürr nicht punkten. Im frühen Handel standen die Aktien deutlich unter Druck. Sie büßten zeitweise mehr als fünf Prozent ein und waren damit Schlusslicht im MDax. Das Papier hatte zuletzt aber auch einen sehr guten Lauf. Ein Analyst sprach von einem konservativen Geschäftsausblick. DZ-Bank-Experte Alexander Hauenstein hatte für den bereinigten Gewinn im laufenden Jahr unterdessen etwas weniger erwartet.

"Für 2017 erwarten wir aus heutiger Sicht eine stabile Entwicklung, allerdings fällt die Prognose angesichts der politischen Unwägbarkeiten schwerer als in den Vorjahren", sagte Dürr-Chef Ralf Dieter laut Mitteilung. In das laufende Jahr sei Dürr mit einem hohen Auftragsbestand von knapp 2,6 Milliarden Euro gestartet. 2016 habe Dürr trotz eines nicht einfachen Marktumfeldes seine Ziele erreicht.

Unter dem Strich legte der Gewinn wegen eines besseren Finanzergebnisses und einem geringeren Steueraufwand um 12,8 Prozent auf 187,8 Millionen Euro zu. Dürr stellte eine weitere Dividendenerhöhung in Aussicht. Für 2015 hatte Dürr je Aktie 1,85 Euro ausgeschüttet. Die ganze Bilanz soll am 17. März veröffentlicht werden./jha/ees/zb