FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hält Sorgen wegen der Abhängigkeit des Anlagenbauers Dürr von der Autobranche für übertrieben. Zudem sollte die auf Holzverarbeitung spezialisierte Tochter Homag mittelfristig zum größten Gewinntreiber werden, betonte Analyst Hans-Joachim Heimbürger in einer Studie vom Donnerstag. Deshalb empfiehlt er die Aktie nun zum Kauf. Das von 77 auf 86 Euro angehobene Kursziel liegt gut zehn Prozent über der aktuellen Bewertung.

Jüngst habe Dürrs Abhängigkeit von den Autobauern die Anleger erschreckt, erklärte Heimbürger. Er verwies auf die Bedeutung des Wolfsburger Herstellers Volkswagen (VW), die Stornierung eines Auftrags von Ford in Mexiko und das wichtige China-Geschäft, das sich seit 2014 halbiert haben dürfte. Doch neben dem Produktionsvolumen gebe es weitere wichtige Faktoren für die Investitionen der Hersteller wie Modellzyklen, Einsparmöglichkeiten und die Altersstruktur der Fertigungsstätten. So seien etwa mehr als die Hälfte der Lackieranlagen weltweit über 20 Jahre alt.

Ohnehin sei das Unternehmen in oligopolistischen Nischenmärkten mit hohen Markteintrittsbarrieren tätig und jage kleineren Konkurrenten weiter Marktanteile ab, so Heimbürger weiter. Weitere Chancen lägen im Trend zu Elektroantrieben. Dazu sollte die 2015 übernommene Homag mit ihren Holzbearbeitungsmaschinen und Anlagen für die Möbelindustrie bis 2019 zum wichtigsten Gewinntreiber des Konzerns werden und einen Beitrag von 31 Prozent zum operativen Ergebnis (Ebit) leisten.

Gemäß der Einstufung "Buy" rechnet Kepler Cheuvreux auf Sicht der nächsten zwölf Monate mit einem absoluten Aufwärtspotenzial der Aktie von mindestens 10 Prozent./gl/ag/stb

Analysierendes Institut Kepler Cheuvreux.