FRANKFURT (dpa-AFX) - Im aktuellen Hausse-Umfeld sind laut der Commerzbank nach markttechnischen Kriterien Wachstumswerte mit defensivem Charakter im Vorteil. Ausgewählte Aktien aus dieser Kategorie könnten mittelfristig zu den Profiteuren zählen, während sich zuletzt die isolierte technische Lage der Einzelwerte im Schnitt nicht weiter verbessert habe, schrieb Analyst Achim Matzke in einer am Montag vorliegenden Studie.

Matzke identifizierte zwei Gruppen von Werten, die sich für Neupositionierungen anböten: Zum einen Aktien, die seit Quartalen nicht an der Gesamtmarkthausse teilgenommen hätten und jetzt erst "loslaufen", und zum anderen Standardwerte, die innerhalb einer intakten Hausse-Bewegung eine nicht-überkaufte Lage aufwiesen und damit wegen eines nunmehr höheren Kursziels aus technischer Sicht zugekauft werden könnten.

Zu den nicht-überkauften Aktien der letztgenannten Kategorie zählt Matzke Werte, die noch nicht so stark gestiegen seien, dass Anleger nicht mehr bereit seien, auf diesen hohen Niveaus noch weiter zuzukaufen. Ein Beispiel dafür sei das Papier des Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestle, für das nun ein neues Kursziel von 120 bis 125 Franken gelte.

In die Rubrik der noch nicht-überkauften Aktien fällt lauf dem Experten auch das Papier von Diageo: "Der britische Getränkekonzern gehört an den europäischen Aktienmärkten zu den technischen Marathonläufern, die sich in sehr langfristigen Aufwärtsbewegungen befinden und im Regelfall innerhalb einer neuen Gesamtmarkthausse auch neue Allzeithochs liefern." Seit dem Jahr 1992 liege hier - innerhalb der sehr langfristigen Hausse-Bewegung - ein idealtypisches Wechselspiel aus normalen Hausse-Schüben und mittelfristigen technischen Pausen und Korrekturen vor, die allerdings - speziell in einer Gesamtmarktbaisse - auch sehr ausgeprägt sein können. Das nächste mittelfristige technische Etappenziel befinde sich im Bereich um 3900 Pence.

Zur Kategorie der jetzt erst "loslaufenden" Aktien gehöre unter anderem der Energiekonzern Eon. Seit März 2021 zeichne sich bei dem Papier eine grundlegende technische Verbesserung ab. Das nächste mittelfristige Etappenziel sollte um die 12 Euro liegen./la/ajx/jha/