Der Energieversorger Eon hat die Bundesregierung für die schleppende Digitalisierung im Strommarkt scharf kritisiert. "Ein schlimmes Beispiel ist der jämmerliche Roll-out der Smart Meter", sagte der neue Konzernchef Leonhard Birnbaum laut vorab bereitgestelltem Redetext zur Eon-Hauptversammlung. Während viele europäische Länder bereits vollständig auf intelligente Zähler umgestellt hätten, müsse Deutschland Bürokratie abbauen, um schneller zu werden.

So erfordere jedes Update eines Smart-Meter-Betriebssystems eine Zertifizierung und zugleich mehrmals im Jahr eine aufwändige eichrechtliche Genehmigung. "Wenn solche Anforderungen für Ihr Smartphone gelten würden, wäre die Software quasi immer veraltet", betonte Birnbaum. "Und bei Smart Metern ist das nicht anders." Daher müssten in Deutschland die technischen Hürden und regulatorischen Vorgaben überprüft werden. Eon ist nach eigenen Angaben hierzulande mit 30.000 betriebenen Smart Metern größter Betreiber in der Branche.

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May 19, 2021 06:11 ET (10:11 GMT)