Düsseldorf (Reuters) - Die Bundesnetzagentur wird die Zinssätze für die Betreiber von Strom- und Gasnetzen in Deutschland wohl absenken.

Die neuen Zinssätze, die die Netzbetreiber auf das eingesetzte Eigenkapital erhalten, würden voraussichtlich unter den bisherigen Sätzen liegen, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jo­chen Ho­mann, am Mittwoch. Den Verbrauchern dürfe nicht unnötig viel Geld entzogen werden. Die Behörde werde ihre Entscheidung zu den neuen Zinssätzen voraussichtlich im Oktober fällen.

In der Branche wird bereits damit gerechnet, dass die Bundesnetzagentur die Eigenkapitalrendite für die nächste Regulierungsperiode für Gas ab 2023 und für Strom ab 2024 senkt. Das würde Betreiber wie E.ON oder Tennet treffen. Viele Netzbetreiber haben davor gewarnt, dass dann der für die Energiewende wichtige Netzausbau ins Stocken geraten könnte. Netzagentur-Chef Homann hatte dies zurückgewiesen.

Der Chef der Regulierungsbehörde sieht die Versorgungssicherheit in Deutschland zudem in der Energiewende als gesichert an: "Die Versorgungssicherheit ist nicht in Gefahr." Die Netze würden eher durch ein Überangebot von Strom belastet.