FRANKFURT (Dow Jones)--Eon-Vorstandschef Leonhard Birnbaum fordert von der Politik eine Reaktion auf die gestiegenen Energiepreise. Nicht nur sei das Preisniveau deutlich angestiegen, sondern es gebe auch eine dramatische Volatilität, führte Birnbaum auf einer Pressekonferenz zur Vorstellung des Projekts zum Aufbau eines Wasserstoff-Netzes im Ruhrgebiet aus.

Um gegen den Preisanstieg vorzugehen, sieht Birnbaum vor allem drei Handlungspunkte. So müssten die Energiepreise von sachfremden Preisbestandteilen befreit werden. "Steuern müssen wo immer möglich gesenkt werden", so der CEO. Einen besseren Zeitpunkt zur Abschaffung der EEG-Subventionen habe es noch nie gegeben. Zudem würde es sich anbieten, die Stromsteuer auf das europäische Mindestniveau herabzusenken.

Auch müsse die Politik "unseriöse Geschäftsmodelle" verhindert. In einigen Ländern habe es Wettbewerber gegeben, die sehr aggressive Angebote an Kunden gemacht hätten, die nur aufgrund von spekulativen Energieeinkäufen möglich gewesen seien. Als Beispiele führte Birnbaum die jüngsten Insolvenzen von einigen Anbietern in Großbritannien und Tschechien an. Eon habe seine Bestandskunden hingegen durch Hedging vor kurzfristigen Preisspitzen abgesichert, betonte der Konzernchef.

Schließlich sei auf mittelfristiger Sicht eine kosteneffiziente Energiewende hilfreich. Dies müsse durch Schaffung der notwendigen Rahmenbedingungen in Angriff genommen werden. "Man muss von der Zieldiskussion zur Umsetzung kommen", so Birnbaum.

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October 25, 2021 11:35 ET (15:35 GMT)