London (Reuters) - Der britische Billigflieger Easyjet verzeichnet nach einem starken Schlussquartal anhaltend hohe Nachfrage für das nächste Sommerhalbjahr.

Die Buchungslage sei gut, die Ticketpreise ab Ostern lägen im Aufwärtstrend, erklärte die Airline am Dienstag. Von April bis September will Easyjet neun Prozent mehr Sitzplätze anbieten als im Vorjahreszeitraum. Die Zuversicht dürfte Sorgen von Anlegern dämpfen, dass die Reisenachfrage wegen Rezession und Inflation sinken könnte. "Easyjet geht es in harten Zeiten gut", erklärte Airline-Chef Johan Lundgren. "Die Verbraucher werden ihren Urlaub schützen."

Mit 94 Millionen erwarteten Fluggästen im Gesamtjahr werde Easyjet im Sommer 2023 das Vorkrisenniveau erreichen, erklärte Branchenanalyst Alex Irving von Bernstein Research. "Die wichtigste Neuigkeit ist, dass die Passagiere noch immer buchen und die Erträge sich gut halten", schrieb er. Das sollte den Anlegern Vertrauen einflößen.

Zugleich warnte die Airline vor Belastungen durch höhere Treibstoffkosten, steigende Löhne und die Schwäche der britischen Währung gegenüber dem US-Dollar. Billigflieger mit ihrer vergleichsweise geringen Kostenbasis kämen damit aber besser zurecht als Netzwerk-Airlines wie British Airways oder Lufthansa mit ihren Langstreckenflügen.

Im vergangenen Sommerquartal, dem letzten des bei Easyjet bis Ende September laufenden Geschäftsjahres 2021/22, schnitt die Fluggesellschaft besser ab als im Vergleichszeitraum vor der Corona-Pandemie 2019. Ein Betriebsgewinn von Juli bis September von 674 Millionen Pfund konnte aber nicht den Verlust der vorangegangenen neun Monate ausgleichen. Reisebeschränkungen in der Pandemie und zahlreiche Flugstreichungen aufgrund von Personalmangel während der Erholung danach brockten Easyjet rote Zahlen ein. Im Gesamtjahr 2021/22 machte die Airline einen Verlust von 178 Millionen Pfund vor Steuern.

(Bericht von Sarah Young, geschrieben von Ilona Wissenbach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)