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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Positive Kommentare zu Eckert & Ziegler haben den Aktien des Strahlen- und Medizintechnikunternehmens am Dienstag kräftig Auftrieb gegeben und sie auf ein Rekordhoch katapultiert. Die Papiere schnellten am Vormittag prozentual zweistellig nach oben bis auf 56,20 Euro. Zuletzt betrug das Plus noch 8,5 Prozent auf 55,05 Euro. Damit zählten sie zu den größten Gewinnern im Nebenwerte-Index SDax. Sowohl die Privatbank Hauck & Aufhäuser als auch der aktuelle Bernecker Börsenbrief sind optimistisch gestimmt.

Analyst Aliaksandr Halitsa von Hauck & Aufhäuser etwa hält das Kurspotenzial trotz des aktuellen Rekordhochs noch längst nicht für ausgereizt. In einer am Dienstag vorgelegten Studie bekräftigte er seine Kaufempfehlung für die Aktie und hob das Kursziel von 52,50 auf 70 Euro an. Eckert & Ziegler werde mit dem Konzernbereich Radiopharma zu dem, was Sartorius im Bereich Biopharma bereits sei, schrieb er.

Während der Bereich Biopharma bereits seit Jahrzehnten existiere und sich zu einem mehr als 200 Milliarden US-Dollar-Markt entwickelt habe, gewinne nun der Radiopharma-Markt an Dynamik. Das zeige sich durch ein zunehmendes Engagement großer Pharmakonzerne, rege Übernahmeaktivitäten und den kommerziellen Erfolg erster radiopharmazeutischer Krebstherapien, wie etwa der Lutathera-Krebstherapie des Pharmakonzerns Novartis.

"Entsprechend wird erwartet, dass dieser aktuell eine Milliarde Dollar schwere Markt im Jahr 2025 die Marke von 6 Milliarden Dollar erreicht", schrieb Halitsa und sieht die Berliner als "einzigartig aufgestellt", um aus diesem schnell wachsenden Markt Kapital zu schlagen. Eckert & Ziegler biete eine ganze Bandbreite an infrastrukturrelevanten Produkten und Dienstleistungen in der Behandlung, Herstellung und dem Vertrieb radiopharmazeutischer Produkte. Wenn zudem neue Therapien in den Markt eingeführt werden, sei Eckert & Ziegler als einer von wenigen Isotopenspezialisten ebenfalls gefragt.

Die Experten des Bernecker Börsenbriefs sprachen angesichts des jüngst wieder dynamisch steigenden Kurses von einem "Kaufsignal" und halten das auf das Jahr 2022 bezogene Kurs-Gewinn-Verhältnis von 33 "für eine Aktie aus diesem Bereich noch für überschaubar".

Vor allem seit dem Zwischentief Ende Oktober unter 40 Euro sind die Aktien allmählich nach oben geklettert. Nach dem Überwinden der gleitenden 21-Tage-Linie, die charttechnisch interessierten Anlegern den kurzfristigen Trend signalisiert, hielten sie sich zunächst stabil bei 43 bis 45 Euro. Seit Mitte vergangener Woche jedoch griffen die Anleger verstärkt zu. Tags zuvor hatten sie sich wieder dem Zwischenhoch bei 51 Euro vom Januar vergangenen Jahres genähert, bevor sie nun auch das bisherige Rekordhoch von 51,50 vom Dezember 2019 überwanden.

Fundamental loben auch die Börsenbrief-Autoren - abgesehen von den jüngsten Fortschritten bei der Kostenerstattung für das Seed-Implantationsgeschäft (Bestrahlungstherapie) - das dynamische Geschäft mit Radiopharmazeutika. "Im Bereich Krebsdiagnostik und -therapie laufen zahlreiche klinische Studien, was perspektivisch eine dynamische Nachfrage nach den Radioisotopen Gallium und Lutetium erwarten lässt, für die die Berliner Hauptlieferant sind." Darüber hinaus sorge Novartis mit der Krebstherapie Lutathera für zusätzliche Nachfrage./ck/bek/jha/

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