Genf/Luxemburg (awp) - Die Privatbank Edmond de Rothschild ist von der Luxemburger Finanzmarktaufsicht CSSF mit einer Busse von 8,99 Mio EUR belegt worden. Damit sei ein laufendes Verfahren der Aufsichtsbehörde gegen die Edmond de Rothschild (Europe) abgeschlossen worden, teilten die Schweizer Privatbank sowie die CSSF (Commission du Surveillance du Secteur Financier) am Donnerstag mit.

Worum es bei dem Verfahren ging, wird in den Mitteilungen nicht weiter ausgeführt. Laut informierten Kreisen stand dieses aber im Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB. Ein Sprecher von Edmond de Rotschild (Schweiz) wollte allerdings keinen weiteren Kommentar abgeben.

Laut der Mitteilung der Luxemburger Aufsichtsbehörde hat es die Bank versäumt, geeignete interne Massnahmen zur Einhaltung ihrer Verpflichtungen im Kampf gegen Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung zu ergreifen. Die CSSF habe im Jahr 2016 eine vertiefte Untersuchung sowie Kontrollen vor Ort durchgeführt. Positiv vermerkt wird von der Behörde, dass Edmond de Rothschild (Europe) ihre Führung inzwischen umgebaut und verstärkt habe.

Auch Edmond de Rothschild (Suisse) betont in ihrer Medienmitteilung ihre in der ersten Jahreshälfte 2016 ergriffenen Massnahmen. Im vergangenen Jahr war mit Bernard Coucke auch ein neuer Generaldirektor für die Luxemburger Gesellschaft ernannt worden.

In Medienberichten wird vor allem der ehemalige Direktor von Edmond de Rothschild (Europe), Marc Ambroisien, als Verantwortlicher für die nun sanktionierten Verfehlungen genannt. Dieser soll einen ehemaligen Chef eines Abu-Dhabi-Staatsfonds als Kunden aufgenommen haben und in dessen Auftrag Geldtransfers mit Mitteln aus dem malaysischen Staatsfonds 1MDB ausgeführt haben, schreibt das Internet-Portal "finews.ch" am Donnerstag.

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