Zürich (awp) - Die Privatbank EFG International hat im Geschäftsjahr 2020 deutlich höhere Neugelder angezogen und auch unterm Strich mehr verdient. Besonders im zweiten Halbjahr habe sich die Bank mit einer höheren Profitabilität gegen den Rücksetzer durch die Pandemie gestemmt.

Der Reingewinn (IFRS) stieg im Geschäftsjahr 2020 um gut 22 Prozent auf 115,3 Millionen Franken, wie das Vermögensverwaltungsinstitut am Mittwoch bekanntgab. Der "zugrundeliegende Reingewinn", der diverse Sonderposten ausklammert, legte noch um 5,2 Prozent auf 114,4 Millionen Franken zu. Dank der Kostenmassnahmen sei die Profitabilität im zweiten Halbjahr stark angestiegen, hiess es. Das zu Investitionszwecken gehaltene Lebensversicherungsportfolio trug mit einem positiven Beitrag von knapp 15 Millionen Franken zum Gewinn bei.

Die Aktionäre der EFG International sollen für das abgelaufene Jahr eine unveränderte Dividende von 30 Rappen je Titel erhalten.

Neugelder mit höchstem Wert der letzten 10 Jahre

Die verwalteten Vermögen lagen per Ende 2020 mit 158,8 Milliarden Franken um gut 3 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Starke Neugeldzuflüsse sowie positive Markteffekte überlagerten negative Währungseffekte. Die Neugeldzuflüsse stiegen um 5,5 Prozent auf 8,4 Milliarden Franken und damit auf den höchsten Wert der letzten zehn Jahre. Damit lagen sie innerhalb der selbstgesteckten Zielwerts von 4 bis 6 Prozent.

Mit den Zahlen hat EFG die Erwartungen der Analysten überwiegend übertroffen, besonders beim Gewinn und den Neugeldern.

Alle Regionen verbuchten positive Neugeldzuflüsse. Besonders starke Ergebnisse über dem Zielwert wurden allerdings in Mitteleuropa und dem nahen Osten sowie in Grossbritannien erzielt. In der Schweiz und Italien setzte sich die positive Entwicklung fort und Südamerika habe zum Wachstum zurückgefunden. Auch die Region Asien/Pazifik habe nach Abflüssen im ersten Jahresviertel im Rest des Jahres Zuflüsse verzeichnet.

Zudem wurden im Jahr 2020 insgesamt 76 neue Kundenberater eingestellt und damit im Rahmen der Guidance von 70 bis 100 pro Jahr. Gleichzeitig sei die Produktivität der Berater gesteigert worden. Insgesamt sank die Zahl der Kundenberater nämlich von 815 per Ende 2019 auf aktuell 772. Die aktuelle Portfoliogrösse pro Berater lag bei 254 Millionen Franken.

Der Blick in die Zukunft ist soweit positiv. CEO Giorgio Pradelli erwartet eine Fortsetzung der Entwicklung auch im laufenden Jahr 2021. Die ersten Wochen hätten bereits eine hohe Kundenaktivität gezeigt. EFG werde weiterhin in Wachstumsinitiativen investieren und die operative Effizienz erhöhen.

dm/rw