Zürich (awp) - Die Aktien von EFG legen am Mittwoch im frühen Handel nach der Zahlenvorlage deutlich zu, können damit aber nur einen Bruchteil der vorangegangenen Verluste aufholen. Analysten zeigen sich erleichtert über das weniger schlimm als befürchtet ausgefallene Ergebnis.

EFG gewinnen gegen 9.30 Uhr 13% auf 4,23 CHF, während der Gesamtmarkt lediglich leicht im Plus steht (+0,3%). Seit Anfang Jahr stehen die Aktien des Vermögensverwalters damit aber immer noch rund 60% im Minus.

ZKB spricht in einem ersten Kommentar von einem "ordentlichen Zahlenkranz" ohne "neuen Hiobsbotschaften". Und: Die Erträge seien "erstaunlich robust" ausgefallen. Der Zahlenausweis zum ersten Semester sei besser als erwartet ausgefallen, so auch die UBS. Und angesichts der nach wie vor tiefen Bewertung (wegen der vielen Unsicherheiten) reagiere der Markt am Mittwoch positiv.

In dieselbe Kerbe schlägt auch Kepler Cheuvreux: Auch wenn der Gewinn schwächer ausgefallen sei als bei anderen Privatbanken, sei das Ergebnis schliesslich doch nicht so schwach wie am Markt befürchtet. Er erwarte ebenfalls ein "Erleichterungs"-Rally, schreibt der zuständige Analyst.

Auch bei den Kosteneinsparungen seien Fortschritte erzielt worden, so der Experte von Kepler weiter. Obwohl bereits 170 Stellen abgebaut worden seien, hätten die Kosten nicht ganz so schnell gesenkt werden können wie erhofft, heisst es jedoch einschränkend bei der ZKB. Die Richtung stimme aber immerhin.

Als Konsequenz aus den deutlich höheren Erträgen liege das "Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit" recht deutlich über der ZKB-Schätzung, heisst es von der Kantonalbank weiter. Deutlich weniger ausserordentliche Rückstellungen - vornehmlich für die BSI-Integration - seien angefallen. Offenbar werde der Löwenanteil erst im zweiten Halbjahr gebucht.

Damit bleibt aber auch die Unsicherheit am Markt. Für eine nachhaltige Outperformance zum breiten Markt würden noch zu viele Unwägbarkeiten wie ein Damoklesschwert über EFG schweben, namentlich drohende Abschreiber auf das Lebensversicherungsportfolio sowie ein weiterer negativer Newsflow um das Geschäftsgebaren der BSI in der Vergangenheit, so die ZKB.

Vontobel bemängelt in diesem Zusammenhang, dass es kein Update zu Finanzdaten von BSI gibt - etwa zur Grösse der möglichen Abflüsse im Zusammenhang mit den bekannten Problemen in Singapur. Der Analyst nimmt seine Schätzungen und sein Kursziel von 6,50 CHF in negative Revision.

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