Die Rothschild Bank AG und eine ihrer Tochtergesellschaften hätten schwer gegen Geldwäschevorschriften verstoßen, wie die Behörde am Freitag mitteilte. Das Schweizer Institut habe bei einem bedeutenden Kunden die Herkunft der Vermögenswerte mangelhaft abgeklärt, obwohl von Beginn weg Verdachtsmomente vorgelegen hätten. Die Schweizer Tochter der französischen Rothschild & Co bedauerte in einer Stellungnahme die Verstöße. Rothschild sei entschlossen, ihre Prozesse zu verbessern, um gegen die zunehmend raffinierte Finanzkriminalität vorzugehen.

Rothschild habe bereits zahlreiche organisatorische Maßnahmen ergriffen, um die Bestimmungen zur Geldwäschebekämpfung besser einzuhalten, erklärt die Finma. Die Behörde werde einen Prüfbeauftragten einsetzen, der die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems unter die Lupe nehmen werde. Mit dem Fall schließe die Finma das letzte von insgesamt sieben Verfahren im Kontext von 1MDB ab. Bei den anderen Instituten handelt es sich um BSI, Falcon, JP Morgan, UBS, Coutts und Edmond de Rothschild.

Der inzwischen abgewählte malaysische Ministerpräsident Najib Razak hatte 1MDB 2009 zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung aufgelegt. Das US-Justizministerium mutmaßt, dass hochrangige Fonds-Mitarbeiter und ihre Partner insgesamt mehr als 4,5 Milliarden Dollar aus dem Fonds nahmen. Die Untersuchungen beschäftigen Behörden in mehreren Ländern.