Paris (Reuters) - Der hoch verschuldete französische Versorger EDF hat zum fünften Mal in diesem Jahr seine Gewinnprognose reduziert.

Der Konzern erwarte eine geringere Produktion von Atomstrom und rechne daher damit, dass die Einnahmen um 29 Milliarden Euro niedriger ausfallen werden, teilte EDF am Donnerstag mit. Der Konzern, der vor der Verstaatlichung steht, hatte zuvor eine Belastung des operativen Ergebnisses (Ebitda) von 24 Milliarden Euro angekündigt. Die Kernenergieleistung werde am unteren Ende der zuvor angekündigten Spannbreite von 280 bis 300 Terawattstunden liegen, der niedrigste Wert seit 30 Jahren, hieß es.

Der scheidende EDF-Chef Jean-Bernard Levy betonte, der Wartungsplan für die Kernreaktoren, die im Winter wieder ans Netz gehen sollen, sei auf gutem Weg. EDF kämpft mit drastischen Kostensteigerungen bei seinen neuen Atomkraftwerken in Frankreich und Großbritannien. Hinzu kommen Mängel an einigen der älteren Reaktoren. Derweil müht sich Europa um Alternativen zum russischen Gas.

(Bericht von Tassilo Hummel, geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)