PARIS (dpa-AFX) - Trotz guter Bedingungen auf dem französischen Heimatmarkt verliert der Energieriese Electricité de France EDF weiter Kunden. Zusätzlich gibt es Gegenwind in Großbritannien. Dort belasten den Konzern auch anhaltende Ausfälle einiger Atomkraftwerke. Das erste Halbjahr war somit für die Franzosen herausfordernd. Dennoch spricht das Management am Freitag bei der Zahlenvorlage in Paris von einer "starken Leistung" und belegt das mit gestiegenen Erlösen.

Im Vergleich zum Vorjahr setzte der Konzern in den ersten sechs Monaten mit 36,5 Milliarden Euro 4,3 Prozent mehr um als ein Jahr zuvor. Organisch lag das Wachstum bei 3,7 Prozent. Bereinigt um Einmaleffekte bliebt den Franzosen am Ende ein Überschuss von 1,4 Milliarden Euro. Damit sank das Ergebnis um fast ein Fünftel. Als Begründung führen die Franzosen gestiegene Kosten und Investitionen in die Atomsparte an.

Für das laufende Geschäftsjahr hält der Konzern an seinen Zielen fest: Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll demnach bei 16 bis 16,7 Milliarden Euro liegen. Das Ebitda im ersten Halbjahr lag bei 8,35 Milliarden.

EDF gehört zum großen Teil dem französischen Staat und durchläuft zur Zeit ein Programm, das die Kosten senken soll. Zuletzt wurden Gerüchte laut, Frankreich wolle das Unternehmen von der Börse nehmen. Mit seiner 100-prozentigen Tochter EDF Deutschland mit Sitz in Berlin ist der Konzern auch hierzulande aktiv./knd/kro/jha/