INDIANAPOLIS (awp international) - Das Corona-Medikament Bamlanivimab hat dem Pharmakonzern Eli Lilly im Schlussquartal einen kräftigen Umsatzsprung beschert. Die Amerikaner profitierten zudem von einer starken Nachfrage nach weiteren wichtigen Kassenschlagern und konnten so den Gewinn im vierten Quartal unerwartet stark steigern. Nach einem für den Konzern nicht immer leichten Corona-Jahr hofft das Management um Konzernchef David Ricks für 2021 zwar auf weitere Verbesserungen, bleibt aber vorsichtig.

Der gegen das Coronavirus eingesetzte monoklonale Antikörper Bamlanivimab hatte Eli Lilly im letzten Jahresviertel fast 900 Millionen Dollar in die Kassen gespült - mehr als ein Zehntel der Gesamterlöse, wie das Unternehmen am Freitag in Indianapolis mitteilte.

Das Schlussquartal lief für den Konzern mit einem Umsatzplus von mehr als einem Fünftel besonders gut - im Gesamtjahr stiegen die Erlöse um zehn Prozent auf rund 24,5 Milliarden Dollar. Dies war etwas mehr als von Analysten erwartet.

Unter dem Strich ging der Gewinn von Eli Lilly binnen zwölf Monaten um 26 Prozent auf 6,2 Milliarden Dollar zurück - allerdings hatte der Konzern im Vorjahr seine Veterinärsparte Elanco verkauft und daher einen hohen Sondergewinn verbucht. Diesen und andere Effekte ausgeklammert stieg das Ergebnis um fast ein Drittel. Mit einem bereinigten Ergebnis je Aktie (EPS) von 7,93 Dollar übertraf der Konzern seine Ziele, die er nach schrittweiser Anhebung erst im Dezember nochmals nach oben gesetzt hatte. Auch Marktexperten hatten mit deutlich weniger gerechnet.

Für das neue Jahr bekräftigte das Management seine Prognose für das bereinigte EPS, das zwischen 7,75 und 8,40 Dollar herauskommen soll. Ein Rückfall wird somit aber einkalkuliert. Das ausgewiesene EPS wird nunmehr bei 7,10 bis 7,75 Dollar gesehen, nachdem zuletzt noch 7,25 bis 7,95 Dollar für möglich gehalten wurden. Die Senkung der Ziele begründete Eli Lilly mit jüngsten Entwicklungen im Geschäft.

Erst kürzlich hat auch die deutsche Regierung Chargen des neuen Corona-Medikaments von Eli Lilly bestellt. Das Mittel und der Antikörpercocktail des Wettbewerbers Regeneron sollen zunächst in Unikliniken eingesetzt werden. In den USA gibt es für diese Arzneimittel eine Notfallzulassung der Arzneimittelbehörde FDA, in der Europäischen Union sind sie bisher nicht zugelassen./tav/ngu/jha/