Zürich (awp) - Die Aktien der Ems-Gruppe verlieren zum Auftakt in die neue Börsenwoche in einem fester tendierenden Gesamtmarkt an Wert. Der Spezialist für Spezialchemikalien, der vor allem in der Automobilindustrie tätig ist, leidet unter der schleppenden Konjunkturentwicklung. Zudem dürfte die angekündigte Dividendenkürzung einige Anleger enttäuscht haben, glauben Analysten.

Gegen 10.45 Uhr büssen die Ems-Papiere 0,9 Prozent auf 824,50 Franken ein, während der Gesamtmarkt gemessen am breiten SPI 0,44 Prozent dazugewinnt. Der Ems-Kurs liegt allerdings weiterhin klar über den zu Beginn des Jahres erzielten Kurse. Damals hatten die Papiere noch 636,50 Franken gekostet. Die Aktien seien denn auch nach wie vor hoch bewertet, heisst es in Analystenkreisen.

In einem äusserst schwierigen Marktumfeld habe Ems-Chemie im dritten Quartal ein gutes und in etwa im Rahmen der Erwartungen liegendes Umsatzniveau erreicht, schreibt Stefan Schneider von der Bank Vontobel. Zudem habe die Gruppe dank Massnahmen auf der Kostenseite die EBIT-Marge wohl verteidigen können.

Da Ems über 60 Prozent des Umsatzes mit dem Automobilsektor generiere, habe man aufgrund der eingetrübten Lage in dieser Industrie mit einem abermals rückläufigen Quartalsumsatz rechnen müssen, heisst es im Kommentar der ZKB. Auf einem entsprechend tiefen Niveau hätten sich die Erwartungen der Analysten bewegt.

Immerhin scheine sich eine leichte Erholung auf tiefem Niveau abzuzeichnen, schreibt ZKB-Analyst Philipp Gamper weiter. Diese Erholung dürfte jedoch flacher verlaufen, als dies bislang erwartet wurde. Die ZKB dürfte daher die Schätzungen zu den Ems-Ergebnissen leicht nach unten anpassen.

Ems hat auch Angaben zur Ausschüttungspolitik gemacht und angekündigt, dass die Dividende für das Gesamtjahr 2020 tiefer ausfallen wird als die letzte Auszahlung. Diese Vorgabe dürfte die Anleger wohl etwas enttäuschen, insbesondere wenn man die zuletzt sehr gute Performance der Aktie in Betracht ziehe, heisst es bei der Bank Vontobel.

mk/rw