Domat/Ems (awp) - Dem Spezialchemiekonzern Ems haben 2019 die schwache Konjunktur und der starke Franken zu schaffen gemacht. Das von SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher geführte Unternehmen musste erstmals seit vier Jahren einen Umsatzrückgang hinnehmen. Die Gewinnzahlen stiegen dennoch.

Wie Ems am Freitag mitteilte, sank der Umsatz um 7,1 Prozent auf 2,15 Milliarden Franken. Den grössten Teil davon erzielt das Unternehmen mit Polymeren, aus denen vor allem Autoteile, aber auch etwa Skischuhe oder Spielkonsolen gefertigt werden. Zudem ist Ems auch in der Spezialchemie tätig. Im Vorjahr hatte ein Umsatzplus von 8,0 Prozent resultiert.

Das Unternehmen musste letztmals 2015 einen Umsatzrückgang hinnehmen. Grund war seinerzeit die brüske Aufwertung des Schweizer Frankens nach der Aufhebung des Mindestkurses durch die SNB gewesen.

Dank frühzeitig eingeleiteter Effizienzprogramme übertrafen die Gewinnzahlen die Rekordergebnisse des Vorjahres. In Zahlen ausgedrückt nahm der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT um 0,6 Prozent auf 624 Millionen Franken zu. Damit blieb deutlich mehr vom Umsatz als Betriebsgewinn übrig als im Vorjahr, die entsprechende Marge stieg auf 29,0 von 26,8 Prozent. Unter dem Strich blieben 532 Millionen Franken - ein Plus von 1,8 Prozent.

Die Aktionäre sollen davon über eine ordentliche Dividende von 15,60 Franken pro Aktie und eine ausserordentliche Dividende von 4,40 Franken profitieren - also mit insgesamt 20,00 Franken. Im Vorjahr hatte es 19,75 Franken pro Aktie gegeben. Das bedeutet auch Millionenausschüttungen für Firmenchefin Martullo-Blocher und ihre beiden Schwestern, die zusammen über 60 Prozent von Ems besitzen.

Mit den Zahlen hat Ems die Erwartungen der Analysten beim Umsatz verfehlt, auf der Gewinnseite aber leicht übertroffen.

Für das laufende Jahr geht Ems von einer anhaltend schwachen weltwirtschaftlichen Entwicklung aus. Ungeklärte politische und wirtschaftliche Konflikte, sowie das Coronavirus dürften laut dem Unternehmen für Unsicherheiten sorgen.

Dennoch traut sich Ems zu, den Betriebsgewinn 2020 auf Vorjahreshöhe zu halten. Auf die Nennung einer Umsatzprognose für das laufende Jahr verzichtet das Unternehmen indes erneut.

ra/tp