Domat/Ems (awp) - Der Spezialchemiekonzern Ems ist in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2016 gewachsen. Zusammen mit einer unterproportionalen Kostensteigerung habe sich dies laut Ems positiv auf das Ergebnis (EBIT) ausgewirkt. Der Ausblick auf das Gesamtjahr bleibt unverändert. Das Wachstum war geringer als von den Analysten erwartet und die Aktie reagiert mit Abgaben.

Der Umsatz erhöhte sich in den ersten drei Quartalen um 3,7% auf 1'498 Mio CHF, teilte die Ems-Gruppe am Freitag mit. Die Verkaufsmengen konnten gar um 6,0% gesteigert werden.

Erneut sei Ems in seinen Hauptmärkten überproportional gewachsen, heisst es weiter. In allen Regionen und Abnehmerbranchen seien erfolgreich Neugeschäfte mit Spezialitäten realisiert worden. Der Hauptbereich der Hochleistungspolymere (+3,5% auf 1'298 Mio CHF) sei dank der Lösungen mit Spezialitäten gewachsen, die weltweiten Marktpositionen mit Prozessmaterialien für die Autoindustrie hätten ausgebaut werden können. Aber auch der Nebenbereich der Spezialchemikalien (+4,9% auf 200 Mio CHF) habe sich mit "profitablen Neugeschäften und Mehrmengen" weiterhin erfreulich entwickelt.

Für das Gesamtjahr rechnet EMS mit einer "Fortsetzung der verhaltenen und instabilen Weltkonjunktur". Gleichzeitig zeigt sich die Gruppe weiterhin für die eigene Geschäftsentwicklung zuversichtlich. Die Strategie des Wachstums mit Spezialitäten im Bereich der Hochleistungspolymere werde weiterverfolgt und die vorhandenen Marktpotentiale "kontinuierlich ausgeschöpft". Insgesamt geht Ems für 2016 unverändert von einem "leicht höheren Umsatz und von einem Betriebsergebnis (EBIT) über Vorjahr" aus.

WACHSTUM UNTER DEN ERWARTUNGEN - AKTIE IM MINUS

Mit den vorgelegten Zahlen hat die Ems-Chemie die Prognosen der Analysten nicht ganz erreicht. Entsprechend nennt der Analyst der UBS die organische Wachstumsabschwächung im dritten Quartal angesichts der unterstützenden Daten aus der Automobilindustrie "enttäuschend". Die UBS bewertet Ems unverändert mit 'Sell' und sieht das Kursziel weiter bei 415 CHF. Die ZKB (Bewertung: 'Markgewichten') sieht bei Spezialchemikalien die Erwartungen erfüllt - Hochleistungspolymere habe die Markterwartungen wegen Marktunsicherheiten jedoch verfehlt. Als eine "gute Leistung" wertet hingegen die Neue Helvetische Bank das dritte Quartal.

Die Ems-Aktien verlieren am Freitagmittag in einem leicht negativen Gesamtmarkt 2,9% auf 516 CHF. In den vergangenen Monaten hatten die Titel einen guten Lauf und haben im August bei 548,50 CHF ein Allzeithoch markiert. Seit Jahresbeginn beträgt das Plus aktuell 17%.

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