Kommentare, Einschätzungen und Entwicklungen zur Energieversorgung und -sicherheit in Deutschland:


Dritter schwimmender LNG-Terminal für Deutschland geht an den Start 

In Brunsbüttel ist der dritte schwimmende Flüssiggas-Terminal für Deutschland an den Start gegangen. Der LNG-Terminal ist das zweite staatliche angemietete sogenannte Floating Storage and Regasification Unit (FSRU) und das dritte überhaupt in Deutschland. "Brunsbüttel ist ein weiterer wichtiger Meilenstein, um die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten und die Vorsorge zu erhöhen", erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Das rasche Tempo beim Aufbau der LNG-Terminals müsse nun auch beim Ausbau der erneuerbaren Energien beibehalten werden. "Er ist für Energiesicherheit und Klimaschutz unabdingbar", sagte Habeck. In Brunsbüttel werden die Unternehmen RWE, Uniper und EnBW das FSRU mit Flüssiggas befüllen. Der erste LNG Tanker, der aus den Vereinigten Arabischen Emiraten kommt, wird laut Wirtschaftsministerium nach heutiger Planung Ende Januar 2023 in Brunsbüttel festmachen und in das FSRU entladen.


Netzagentur: LNG-Terminal-Pläne der Regierung nicht überdimensioniert 

Die Bundesnetzagentur ist Berichten entgegen getreten, nach denen sie den von der Bundesregierung angestrebten Ausbau der Flüssiggasterminals für überdimensioniert hält. "Wir brauchen die geplanten LNG-Terminals, um uns weiter unabhängig von russischen Gas zu machen", sagte Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. Deutschland werde im Sommer die Speicher für den Winter 2023/2024 wieder auffüllen müssen. "Das wird ohne Flüssiggas und zusätzliche Importe nicht gelingen. Und wenn es im Winter sehr kalt ist, werden die Terminals auch ausgelastet sein. Schließlich müssen wir uns auch für einen Fall vorbereiten, dass ein Terminal oder eine Pipeline ausfallen, und Deutschland hat eine Gas-Transitfunktion für seine Nachbarn, die über keine Küsten verfügen", so Müller. Daher sei es "falsch", dass die Bundesnetzagentur die Pläne der Bundesregierung zum Ausbau der LNG-Terminals für überdimensioniert halte.


Kohle- und Öltransport soll im Schienenverkehr weiterhin Vorrang haben - Zeitung 

Der Transport von Kohle und Öl sowie von Transformatoren soll im deutschen Schienenverkehr einem Medienbericht zufolge noch längere Zeit Vorrang haben. Die Bundesregierung wolle die entsprechende Verordnung bis zum 31. März 2024 verlängern, berichtete die Rheinische Post. Bahnreisende müssen demnach mit negativen Auswirkungen rechnen. Die Bundesregierung hatte die Regelung im Zuge der Gaskrise erlassen, um die Versorgung von Kraftwerken mit Brennstoff zu sichern. Mit Kohle und Öl beladene Züge haben demnach Vorrang gegenüber dem Personenverkehr und anderen Gütertransporten. Die Verordnung war zunächst auf sechs Monate bis Ende Februar befristet. Die Krise sei noch nicht überwunden, heißt es nun laut Rheinischer Post in einem Regierungspapier.


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January 20, 2023 07:14 ET (12:14 GMT)