Der baden-württembergische Energieversorger ENBW hat ein nationales Monitoring zum Ökostromausbau angemahnt. Man müsse den Fortschritt regelmäßig, etwa alle halbe Jahre überprüfen, sagte Konzernchef Frank Mastiaux bei der Bilanzpressekonferenz und bot dazu auch die Hilfe seines Unternehmens an. Jährlich müssten allein 4 bis 5 Gigawatt bei der Windkraft an Land zugebaut werden.

Im vergangenen Jahr wurden laut Bundesverband Windenergie jedoch nur 1,4 Gigawatt an Onshore-Leistung zugebaut. "Wenn man Faktor 3 zu langsam ist, ist man nicht ein bisschen daneben, da muss man in einen anderen Rhythmus kommen." Mastiaux kritisierte auch die Stromverbrauchsprognose der Bundesregierung für 2030, auf der das Erneuerbare-Energien-Gesetz beruht, als "konservativ". Statt 580 Terawattstunden werde der tatsächliche Verbrauch mit Blick auf Elektromobilität und andere Anwendungen eher in Richtung 700 Terawattstunden gehen. Damit wäre bei Nicht-Erreichen der Wind- und Solar-Ziele die Ökostromlücke sogar noch größer. "Deswegen muss man da nachsteuern, da beißt die Maus keinen Faden ab", mahnte der Konzernchef.

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March 25, 2021 07:16 ET (11:16 GMT)