Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung treibt Insidern zufolge die geplante Gasumlage voran und bringt weitere Änderungen auf den Weg.

Eine weitere Reform des Energie-Sicherungsgesetzes (Ensig) werde daher in der Regierung abgestimmt und solle bis Ende September vom Kabinett beschlossen werden, sagten Branchen- und Parlamentsvertreter am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Geregelt werde dem Konzept des Wirtschaftsministerium zufolge darin auch, den Kreis der Profiteure von der Umlage unter den Gas-Importeuren zu beschränken. So solle als Voraussetzung ein Marktanteil von mindestens ein Prozent gelten sowie Firmen ausgeschlossen werden, die Gewinne erzielten. Empfänger der Umlage müssten zudem Beschränkungen bei Manager-Vergütungen hinnehmen. Im Kern würden dann nur Uniper, VNG oder die unter Treuhand stehenden Gazprom-Töchter profitieren.

Das Wirtschaftsministerium äußerte sich nicht zu Details des Entwurfs. Es bestätigte aber, dass er in Kürze in die Abstimmung zwischen den Ressorts gehe.

Die Umlage von rund 2,4 Cent pro Kilowattstunde soll ab Oktober berechnet werden und von allen Gaskunden bezahlt werden. Damit sollen die Extrakosten von Importeuren wie Uniper ausgeglichen werden, die diese wegen des Ausfalls russischer Lieferungen haben. Diese Importeure müssen sich teuer und kurzfristig Ersatz an den Märkten beschaffen, um die Versorgung in Deutschland aufrecht zu erhalten.

(Bericht von: Markus Wacket; redigiert von Hans Seidenstücker; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)