Düsseldorf (Reuters) - Die Betreiber von Kohlekraftwerken wie RWE oder Uniper haben im ersten Halbjahr in Deutschland deutlich mehr Strom in das Netz eingespeist.

Gegenüber dem Vorjahreszeitraum habe die Erzeugung der Stein- und Braunkohlekraftwerke um 35,5 Prozent auf 70,2 Milliarden Kilowattstunden zugelegt, teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit. Mit einem Anteil von 27,1 Prozent sei die Kohle trotz des eingeleiteten Ausstiegs aus der klimaschädlichen Erzeugung der größte Einzelposten gewesen. Windkraftanlagen hätten wegen der häufigen Flauten hingegen mit 57 Milliarden Kilowattstunden einen Rückgang um 21 Prozent verzeichnet und damit so wenig eingespeist wie zuletzt im ersten Halbjahr 2018. Der Anteil der Windräder an der Gesamtmenge schrumpfte damit um sieben Punkte auf 22,1 Prozent.

Im Zuge der Energiewende sollen hierzulande die Kernkraftwerke bis Ende 2022 und die Kohlekraftwerke bis 2038 abgeschaltet werden. Erneuerbare Energie wie Wind, Photovoltaik und Biogas soll eine immer größere Rolle spielen. Ihre Produktion ist jedoch wegen der Abhängigkeit vom Wetter stark schwankend. Insgesamt deckten die konventionellen Kraftwerke - vor allem Kohle, Gas und Kernenergie - dem Statistischen Bundesamt zufolge von Januar bis Ende Juni noch 56 Prozent des Bedarfs.