--VW errichtet mit Northvolt zunächst Zellfabrik in Skelleftea, Salzgitter folgt

--Anzahl der Schnellladestationen soll auf 18.000 verfünffacht werden

--VW kooperiert bei Ladesäulen mit BP, Enel und Iberdrola

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Von Markus Klausen

FRANKFURT (Dow Jones)--Volkswagen plant angesichts des beschleunigten Wandels zur Elektromobilität einen deutlichen Ausbau der Produktionskapazitäten für Batteriezellen in Europa. Bis Ende des Jahrzehnts sollen mit Partnern sechs Gigafabriken mit einer Gesamtkapazität von 240 Gigawattstunden auf dem Kontinent entstehen, kündigte der Autokonzern anlässlich einer Präsentation der neuen Batteriestrategie an.

Die ersten beiden Gigafabriken sollen mit dem schwedischen Partner Northvolt in Skelleftea und in Salzgitter entstehen. Die weiteren Fabriken sollen in Westeuropa - Spanien, Portugal oder Frankreich - und in Osteuropa gebaut werden. Jedes Werk soll eine Kapazität von bis zu 40 Gigawattstunden produzieren können.

Neben der Eigenfertigung der Zellen, aktuell bezieht VW die Zellen noch von Lieferanten, soll eine neue prismatische Einheitszelle Kostenvorteile bringen. Sie soll ab 2023 eingeführt und 2030 markenübergreifend in bis zu 80 Prozent aller E-Fahrzeuge des Konzerns verbaut werden. Weitere Einsparungen sollen durch eine Optimierung des Zelltyps oder durch das Recycling alter Batterien erzielt werden. In der Summe will VW die Kosten für Batterien im Einstiegssegment um bis zu 50 Prozent und im Volumensegment um bis zu 30 Prozent reduzieren.


   Massiver Ausbau des Schnellladenetzes 

Auch den Ausbau des Schnellladenetzes will VW beschleunigen. Bis 2025 will das Unternehmen im Verbund mit Partnern rund 18.000 öffentliche Schnellladepunkte in Europa betreiben - eine Verfünffachung des Schnellladenetzes gegenüber heute. In Europa hat der Wolfsburger Konzern nun auch Kooperationen mit BP, Iberdrola und Enel vereinbart. Mit BP sollen europaweit rund 8.000 Schnellladepunkte errichtet werden. Schnelllader mit 150 kW Ladeleistung sollen an 4.000 Tankstellen von BP und Aral entstehen, ein Großteil davon in Deutschland und Großbritannien.

In Spanien sollen in Kooperation mit Iberdrola vor allem die Hauptverkehrsachsen erschlossen werden. In Italien soll mit Enel ein Schnellladenetz an Autobahnen und im städtischen Raum ausgebaut werden. Insgesamt plant VW mit Investitionen bis 2025 von rund 400 Millionen Euro.

Volkswagen hatte jüngst angekündigt, dass allein die Kernmarke den Absatzanteil reiner E-Autos in Europa bis 2030 gegenüber früheren Planungen auf über 70 Prozent rund verdoppeln will. In den USA und China peilt das Unternehmen im selben Zeitraum einen E-Anteil von mehr als 50 Prozent an. Jedes Jahr soll mindestens ein neues batterieelektrisches Modell auf den Markt kommen.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/kla/sha

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March 15, 2021 10:12 ET (14:12 GMT)