Der angeschlagene Modekonzern Esprit will in Deutschland etwa jede zweite Filiale schließen und insgesamt rund 1100 Stellen abbauen.

Auf die Bundesrepublik entfalle damit der Löwenanteil der Stellenstreichungen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit: Insgesamt sollen weltweit 1200 Jobs gestrichen werden. Der Stellenabbau sei Teil eines Restrukturierungsplans, erklärte der Modekonzern, der für deutsche Gesellschaften eine Schutzschirm-Insolvenz beantragt hatte. Sachwalter ist dabei der Rechtsanwalt Biner Bähr. Die rund 50 Läden in Deutschland - die Hälfte des Filialnetzes in der Bundesrepublik - sollen bis Ende November ihre Türen schließen, hieß es weiter. Mit diesen Maßnahmen will der in Hongkong ansässige Konzern dauerhaft seine Kosten drücken.

Zahlreiche Mode-Ketten leiden unter dem erbitterten Wettbewerb von Online-Händlern von Amazon bis Zalando. Die Corona-Pandemie und die behördlichen Auflagen zu ihrer Eindämmung haben die Lage noch verschärft - die Kunden konnten vorübergehend nicht mehr in die Geschäfte gehen. Auch etwa Konkurrent Tom Tailor war in Schieflage geraten. Über den Warenhausriesen Galeria Karstadt Kaufhof eröffnete das Amtsgericht Essen am Mittwoch das Insolvenzverfahren - auch er will zahlreiche Filialen schließen.