Die Zukunftsaussichten des französischen Herstellers von pharmazeutischen Wirkstoffen wurden vom Analystenteam von MarketScreener stets mit Vorbehalten betrachtet.
Drei Jahre nach dem Börsengang als eigenständiges Unternehmen hält Sanofi weiterhin 30 % der Euroapi-Anteile – und bleibt zugleich der wichtigste Kunde: Rund die Hälfte des Umsatzes entfällt auf den Pharmariesen. Der französische Staat ist über seine Beteiligungsarme Bpifrance und Caisse des Dépôts mit 16 % beteiligt; zudem hält L’Oréal über 5 % am Unternehmen.
Diese stabile Aktionärsstruktur hat jedoch nicht verhindern können, dass der Markt die Geduld verlor. Die Euroapi-Aktie notiert heute bei nur noch einem Viertel ihres Ausgabepreises. Seit dem Börsengang hat das Unternehmen Jahr für Jahr Verluste geschrieben und zwischen 2022 und 2024 rund 200 Millionen Euro an Barmitteln verbrannt.
Auch die Kürzung des ursprünglich zweiphasigen Investitionsprogramms für den Zeitraum 2024–2027 dürfte dem Cashflow etwas Entlastung verschaffen. Am Ende dieses Programms sollen 70 % des Euroapi-Portfolios auf Spezialwirkstoffe entfallen – gegenüber aktuell 57 %. Das sollte – so die Hoffnung – endlich etwas Auftrieb bei den Margen bringen.
Die jüngsten Maßnahmen weisen in die richtige Richtung. Das Management muss dabei seit jeher auf einem schmalen Grat balancieren – immerhin kann es dabei auf eine gesunde, schuldenfreie Bilanz bauen.
Die Aktie wird im Vergleich zur Peer Group mit einem deutlichen Abschlag gehandelt. Eine Ausweitung des operativen Gewinns würde vom Markt mit Sicherheit wohlwollend aufgenommen. Und ein nachhaltiger Wachstumskurs nach dem Jahr 2027 – nach langer Phase der Stagnation – wäre das Sahnehäubchen.