Für den Fall ihrer Wahl durch die Hauptversammlung sei vorgesehen, Merz als Kandidatin für dessen Vorsitz vorzuschlagen, teilte Thyssenkrupp am Dienstag mit. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte bereits in der vergangenen Woche von Insidern erfahren, dass die gerade erst in das Kontrollgremium berufene Managerin im Poker um den Aufsichtsratsvorsitz gute Karten habe.

Die 55-jährige Maschinenbauingenieurin, die auch Aufsichtsrätin bei der Lufthansa sowie Vorsitzende des Boards of Directors beim Autozulieferer SAF-Holland ist, folgt damit dem derzeitigen Aufsichtsratschef Bernhard Pellens im Amt. Da Pellens bereits seit 2005 in dem Gremium sitzt, kann er den Chefposten aus Gründen der guten Unternehmensführung nur bis 2020 ausüben.

Thyssenkrupp teilte zudem mit, dass der ehemalige Evonik-Finanzvorstand Wolfgang Colberg in das Gremium einziehen soll.

Der Aufsichtsrat muss die Aufspaltung des Konzerns begleiten und die Pläne weiter unter die Lupe nehmen. Vorstandschef Guido Kerkhoff will Thyssenkrupp in eine Industrial AG um die lukrative Aufzugssparte und eine Materials AG aufteilen, zu der unter anderem die Beteiligung an dem geplanten Stahl-Joint-Venture mit Tata Steel gehören soll.

Die Thyssenkrupp-Aktionäre kommen am 1. Februar 2019 zur Hauptversammlung zusammen.