FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Präsident des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), Christian Kullmann, hält ein Volumen von mehr als 100 Milliarden Euro bei der diskutierten Gaspreisbremse für realistisch. "Wenn wir hier davon sprechen, dass wir große Industrien und vielen Tausend Unternehmen unter die Arme greifen müssen, dann sind die 100 Milliarden für die Bundeswehr ein wahrscheinlich deutlich zu kleiner Topf für diese Aufgabe", sagte er dem Nachrichtenportal "The Pioneer" (Donnerstag). Die Schuldenbremse sei nicht mehr einzuhalten.

Die Situation in der chemischen Industrie sei unglaublich schwierig, sagte Kullmann. Er schätze, dass mindestens ein Drittel der Unternehmen der Branche in ihrem Bestand akut gefährdet seien. Etwa 99 Prozent der Firmen bräuchten das Gas für ihre Produktionsprozesse, nicht zum Heizen von Lagerhallen oder Büros, betonte er: "Die chemische Industrie ist eine der energieintensivsten Industrien im Land."

Kullmann sprach sich für die Abschaffung der Gas-Umlage aus: "Jetzt sind wir in einer anderen Situation. Jetzt brauchen wir neue Maßnahmen."/czy/DP/nas