(Neu: Schlusskurse)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Angetrieben von positiven Analystenkommentaren klettern die Aktien von Evotec bereits seit Mitte Februar wieder mit Tempo aufwärts. Am Freitag überwanden sie erstmals seit 2002 die Hürde von 8 Euro und schlossen mit einem Plus von 8,71 Prozent bei 8,40 Euro. Damit waren sie mit Abstand Spitzenwert im TecDax , der um rund 1 Prozent zulegte.

Zuvor hatte Analystin Klara Fernandes von der Berenberg Bank die Bewertung der Aktie mit "Buy" und einem Kursziel von 9,50 Euro aufgenommen. Dank der breiten Aufstellung und des profitablen Geschäftsmodells biete Evotec das Potenzial eines traditionellen Biotech-Unternehmens bei geringerem Risiko, schrieb sie. Auch dank des Geschäfts mit Dienstleistungen könne Evotec in die eigene Wirkstoffforschung investieren und damit das Wachstum dieses Bereichs beschleunigen. Sie verwies auf das langfristig gute Potenzial bei der Entwicklung neuer Wirkstoffe.

ANALYSTEN SEHEN NOVO-EINSTIEG POSITIV

Auch das britische Analysehaus Edison hatte sich in dieser Woche positiv zu Evotec geäußert und der Aktie spürbar Auftrieb gegeben. Analyst Jonas Peciulis hatte auf den Einstieg des strategischen Großaktionärs Novo A/S bei den Hamburgern und auf deren Übernahme des britischen Forschungsunternehmens Cyprotex im vergangenen Jahr verwiesen. Cyprotex vergrößere das Angebot im Kerngeschäft und bringe Evotec neue Kunden, hieß es.

Auch andere Häuser, etwa die DZ Bank, hatten zuletzt die Beteiligung von Novo A/S als strategischem, langfristig orientierten Aktionär positiv beurteilt. Da die dänische Holding großteils Beteiligungen im Life-Science-Geschäft halte, unterstreiche dies die hohe Reputation, die Evotec in diesem Sektor genieße, hatte Analyst Heinz Müller geschrieben. Durch den Barmittelzufluss sei es Evotec möglich, Zukäufe und Allianzen kurzfristig zu realisieren. Müller senkte allerdings den fairen Aktienwert wegen der durch den Novo-A/S-Einstieg gestiegenen Zahl von Papieren auf 7,30 Euro.

Das nächste wichtige Ereignis für Evotec-Aktionäre dürfte die Vorlage des Geschäftsberichts für 2016 am 28. März werden. Analyst Igor Kim von Oddo Seydler ist besonders optimistisch und rechnet mit einem kräftigen Umsatzanstieg im Vergleich zum Vorjahr von 27,6 Prozent auf 163 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) erwartet er bei 33 Millionen. Beide Schätzungen liegen über den durchschnittlichen Markterwartungen. Zudem verwies Kim auf die sehr optimistischen Einschätzungen des Vorstands für die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr./ck/edh/mis/stw