Konzernchef Mike Manley habe angekündigt, eines der Werke des italienisch-amerikanischen Konzerns in Asien auf die Produktion von Gesichtsmasken für Beschäftigte im Gesundheitswesen umzustellen, zitierte ein Gewerkschaftsvertreter aus einem Schreiben des Vorstands an die Belegschaft. In den kommenden Wochen solle das Ziel von einer Million produzierten Masken pro Monat erreicht werden. Von Fiat war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Fiat Chrysler hat - wie andere Autobauer auch - wegen der Ausbreitung des Virus und dem damit verbundenen Einbruch der Autonachfrage die meisten seiner Werke weltweit vorübergehend stillgelegt. Italien ist besonders stark von der Gesundheitskrise betroffen. Das Land gilt als Epizentrum der Pandemie, weil dort inzwischen mehr Menschen an der Lungenkrankheit gestorben sind als in China, wo das Virus seinen Ursprung hat.

Fiat-Chrysler gehört zur Investmentfirma Exor, die der Industriellenfamilie Agnelli gehört und auch den Sportwagenhersteller Ferrari kontrolliert. Die beiden Autobauer sprechen bereits mit dem italienischen Medizintechnik-Hersteller Siare Engineering, um dessen Kapazitäten zur Produktion von Beatmungsgeräten auszuweiten, die dringend zur Rettung von Corona-Infizierten benötigt werden. Weltweit suchen Regierungen Verbündete in der Automobilindustrie und in der Luft- und Raumfahrtbranche, um dringend benötigtes medizinisches Gerät herzustellen. Auch in Deutschland gibt es solche Bemühungen. Volkswagen und BMW haben sich grundsätzlich bereiterklärt, Bauteile für Beatmungsgeräte mit Hilfe des 3D-Drucks herzustellen. Noch sind allerdings viele Fragen ungeklärt, denn medizintechnische Geräte unterliegen in Deutschland besonderen Standards und müssen strenge regulatorische Vorgaben erfüllen. Volkswagen und BMW haben bereits hunderttausende Atemschutzmasken zum Schutz vor dem Virus gespendet.