Von Ryan Tracy, Chad Day und Anthony DeBarros

WASHINGTON (Dow Jones)--Facebook und Amazon haben auch im vergangenen Jahr mit Abstand am meisten für die Lobbyarbeit in den USA ausgegeben. Die beiden Großkonzerne, die wegen einer härteren Regulierung im Visier der Politik stehen, haben das zweite Jahr in Folge mehr Geld für die Beeinflussung politischer Entscheidungsträger in die Hand genommen. Wie aus einer Analyse des Wall Street Journal hervorgeht, hat alleine Facebook 2020 knapp 20 Millionen US-Dollar ausgegeben, das sind fast 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei Amazon summieren sich diese Ausgaben auf rund 18 Millionen Dollar, ein Zuwachs um etwa 11 Prozent.

Damit liegen die beiden Konzerne weit vor anderen Großkonzernen in den USA. Apple etwa hat vergangenes Jahr mit 6,7 Millionen Dollar sogar weniger für Lobbyarbeit ausgegeben als im Vorjahr, als 7,4 Millionen geflossen sind. Auch Google hat mit 7,5 Millionen Dollar weniger ausgegeben als im Jahr davor.

"Wir haben klar gesagt, dass das Internet aktualisierte Regeln braucht, weshalb wir uns weiterhin für neue Regeln aussprechen werden, die den heutigen Realitäten im Internet gerecht werden", erklärte ein Facebook-Sprecher. Eine Amazon-Sprecherin sagte: "Unser Team in Washington D.C. konzentriert sich darauf, sicherzustellen, dass wir uns für Themen einsetzen, die für politische Entscheidungsträger, unsere Mitarbeiter und unsere Kunden wichtig sind." Apple und Google wollten sich zu dem Thema nicht äußern.

Bei der Analyse wertete das Wall Street Journal Daten aus gesetzlich verpflichtenden Offenlegungen der Unternehmen aus.

Google und Facebook sind mit mehreren Kartellverfahren konfrontiert, gegen Amazon und Apple wurden Voruntersuchungen eingeleitet, die unter der neuen Regierung von Joe Biden weiter vorangetrieben werden könnten. Präsident Biden hat zwar noch keine Agenda für den Technologiesektor aufgestellt oder wichtige Personalentscheidungen getroffen, die Demokraten drängen ihn im Kongress aber, aggressiver gegen die Marktmacht von Big Tech vorzugehen.

(Mitarbeit: John D. McKinnon)

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January 25, 2021 04:46 ET (09:46 GMT)