Menlo Park (awp/sda/dpa/reu) - Facebook profitiert immer stärker von Werbeanzeigen auf Smartphones und Tablet-PCs. Dank dieser Entwicklung stieg der Umsatz insgesamt im dritten Quartal um mehr als die Hälfte auf 7,01 Milliarden Dollar, wie der US-Konzern am Mittwoch nach Börsenschluss mitteilte.

Verglichen mit dem Vorjahreswert legte der Gewinn um 166 Prozent auf 2,38 Milliarden Dollar zu. Die Werbeerlöse, Facebooks wichtigste Einnahmequelle, stiegen um 59 Prozent auf 6,8 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit 6,92 Milliarden gerechnet.

Inzwischen nutzen mehr als 90 Prozent der Facebook-Mitglieder das soziale Netz mit mobilen Geräten. Entsprechend steigt auch der Anteil der Werbeumsätze, die so erzielt werden.

Der Anteil an der Summe, den das Geschäft mit Anzeigen auf Mobilgeräten ausmacht, legte im Jahresvergleich von 78 auf 84 Prozent zu. Facebook hatte Ende September 1,79 Milliarden aktive Nutzer pro Monat, das waren 16 Prozent mehr als vor einem Jahr. Pro Tag nutzten 1,18 Milliarden Menschen das Online-Netzwerk, ein Anstieg von 17 Prozent.

Ambitionen im Video-Bereich

"Wir hatten ein weiteres gutes Quartal", verkündete Facebook-Chef Mark Zuckerberg, der einmal mehr die Ambitionen im Video-Bereich herausstellte. Hier war das Unternehmen zuletzt in die Kritik geraten, nachdem es im September einräumte, bei der Angabe der Zeiten übertrieben zu haben, die Nutzer im Schnitt Videos auf Facebook angucken. Bewegtbilder sind eine lukrative Quelle für zusätzliche Werbeeinnahmen.

Facebook geriet zudem durch den wachsenden Erfolg des Messaging-Dienstes Snapchat unter Druck, der eine Konkurrenz zu eigenen Angeboten wie WhatsApp oder Instagram ist. Deswegen arbeitet das Unternehmen daran, Nutzer mit neuen Funktionen bei der Stange zu halten und weiter attraktiv für Werbekunden zu sein.

Sinkenden Umsatz vorausgesagt

Weil Facebook-Mitgliedern aber nicht unbegrenzt Werbeanzeigen gezeigt werden können, stellen sich manche Investoren die Frage, wie lange Facebook in dem Gebiet weiter wachsen kann. Die Quartalszahlen übertrafen zwar die Erwartungen der Analysten, dennoch reagierten Anleger verhalten.

Die Facebook-Aktie verzeichnete nachbörslich zunächst leichte Verluste, geriet dann aber stärker unter Druck und zwischenzeitlich mit über fünf Prozent ins Minus, nachdem das Management Investoren in einer Telefonkonferenz auf sinkende Erlöse einstellte. Seit Jahresbeginn hat der Kurs allerdings auch schon um 22 Prozent zugelegt.