Auf dem Festland möchten die Wolfsburger als erster Hersteller die Marke von drei Millionen Fahrzeugen knacken. "Wir sehen gute Aussichten für weiteres Wachstum 2017 und werden den Kunden mit elf neuen Modellen und Varianten mehr Auswahl bieten", erklärte VW-China-Chef Stephan Wöllenstein am Freitag. Mit einer Steigerung um 14 Prozent auf 2,997 Millionen Auslieferungen war der Marktführer mit seinen Joint-Venture-Partnern FAW und SAIC schon im vergangenen Jahr nah an dieser Grenze.

Angekurbelt wurden die Verkaufszahlen 2016 von der niedrigen Mehrwertsteuer auf Wagen mit kleinen Motoren. Davon hatte vor allem VW profitiert, wie Yale Zhang, Autoexperte des Beratungsunternehmens Automotive Foresight erklärte. Die chinesische Regierung hatte die Steuer im Oktober 2015 auf fünf Prozent halbiert, um den weltgrößten Automarkt vor einem Einbruch zu bewahren. Das gelang: Der Pkw-Absatz schnellte im vergangenen Jahr um 13,8 Prozent in die Höhe auf 28 Millionen Stück, das größte Plus seit drei Jahren. Das starke Wachstum in China stützte auch den vom Dieselskandal belasteten VW-Konzern.

Die Regierung Chinas fuhr mit einer Erhöhung auf 7,5 Prozent den Steueranreiz ab 2017 langsam zurück. Ganz ohne Ermäßigung hatten Analysten eine Stagnation in diesem Jahr befürchtet. Jetzt erwartet der Herstellerverband Chinas ein Absatzplus von fünf Prozent auf 29,4 Millionen Fahrzeuge. Besonders gefragt sind in China SUV. Volkswagen will hier mit den neuen mittelgroßen Geländewagen Tiguan L und dem etwas größeren Teramont punkten.