FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Fielmann-Aktien haben am Donnerstag nach der Bekanntgabe endgültiger Halbjahreszahlen unter Verkaufsdruck gestanden. Im frühen Handel sackten sie bis auf 54,85 Euro ab, den tiefsten Stand seit Anfang Juli. In der Folgezeit erholten sie sich großteils wieder und notierten zuletzt noch 3,35 Prozent tiefer bei 56,20 Euro. Experten sahen in dem Zahlenwerk der Optikerkette zwar kaum Neuigkeitswert, verwiesen aber auf die wetterbedingt eingetrübten Branchenaussichten.

Dem schwachen ersten Halbjahr zum Trotz will Fielmann das Vorsteuerergebnis in diesem Jahr stabil halten. In den ersten sechs Monaten des Jahres hatten den Hanseaten Wetterkapriolen, höhere Personalkosten und Wechselkursschwankungen insbesondere beim Schweizer Franken zu schaffen gemacht. Nach der Bekanntgabe vorläufiger Halbjahreszahlen Ende Juni waren die Aktien binnen weniger Handelstage auf ein Jahrestief bei 54,40 Euro gefallen und hatten damit ein Fünftel ihres Wertes eingebüßt.

Simon Heilmann, Analyst der Investmentbank Equinet, konnte im endgültigen Zahlenwerk keine relevanten Neuigkeiten entdecken. Den deutlichen Kursrutsch der Aktie am Morgen erklärte er mit zunehmend pessimistischen Erwartungen für das derzeitige operative Geschäft der Brillenbranche. So habe die niederländische Grandvision - in Deutschland mit Apollo Optik vertreten - auf ihrer jüngsten Telefonkonferenz ein schwächeres drittes Quartal in Aussicht gestellt. Denn die wochenlange Hitzewelle in Europa habe viele Kunden von den Filialen ferngehalten. Dies lasse entsprechend negative Rückschlüsse auf das Fielmann-Geschäft in den Sommermonaten zu, sagte Heilmann. Der Analyst beließ seine Einstufung der Aktie auf "Reduce" und bestätigte das Kursziel von 55 Euro.

Auch für Commerzbank-Analyst Oliver Metzger sind die finalen Resultate der Hamburger passend zu den vorab veröffentlichten Daten ausgefallen. Größere Überraschungen habe es von der Optikerkette nicht mehr gegeben, so Metzger. Sein Kollege Thilo Kleibauer vom Analysehaus Warburg Research verwies in einer ersten Reaktion auf ein ziemlich schwaches Wachstum und eine geringe Profitabilität im zweiten Quartal. Mit Blick auf das Gesamtjahr hänge für den Brillenhändler nun viel vom dritten Quartal ab, fügte er hinzu./edh/bek/fba