Nach der Einigung der beiden Werften Lürssen und German Naval Yards Kiel über einen Zusammenschluss im Marineschiffbau hat sich die IG Metall für eine größere Allianz unter Einschluss von Thyssenkrupp ausgesprochen.

Die geplante Fusion könne nur ein erster Schritt sein, sagte der Chef des IG-Metall-Bezirks Küste, Daniel Friedrich, am Donnerstag. "Bei der weiteren Konsolidierung muss Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) einbezogen werden." Er forderte eine Gesamtlösung für Unter- und Überwasserschiffbau in Deutschland, um dann eine europäische Strategie zu entwickeln. Ziel müsse die Sicherung der Arbeitsplätze in der Schiffbauindustrie sein.

Friedrich kritisierte das Verfahren, wie die Fusionspläne vorangetrieben worden seien. Weder die Belegschaft noch die Arbeitnehmervertreter seien einbezogen gewesen. "So etwas aus der Presse oder kurzen Gesprächen zu erfahren, ist kein guter Start für die neue Gesellschaft."

Auch Thyssenkrupp sieht in dem geplanten Zusammenschluss der Werften Lürssen und German Naval Yards Kiel nur einen Schritt zur Stärkung der Branche in Deutschland. Der Konzern treibt nach Reuters-Informationen selbst Pläne dafür voran. Er führe Gespräche mit den beiden jetzigen Partnern als auch mit dem italienischen Konzern Fincantieri, hatten Insider gesagt.