Zürich (awp) - Die Aktien von Forbo gehören am Dienstag zu den grössten Verlierern. Die Industriegruppe hat 2022 dank Preiserhöhungen zwar den Umsatz gesteigert. Der Gewinn ging hingegen wegen stark gestiegener Kosten und Einmalbelastungen unter anderem für einen Abschreiber in Russland markant zurück. Im Ausblick bereitet die Gruppe die Anleger auf ein anspruchsvolles Jahr 2023 vor.

Kurz vor 9.35 Uhr fallen Forbo um 6,4 Prozent auf 1116 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI liegt derweil mit 0,27 Prozent im Minus.

Analysten stören sich nach der Gewinnwarnung im November und den nun weiteren Zahlen besonders am Ausblick. Für die UBS klingen die kurzfristigen Aussichten für das erste Halbjahr 2023 eher düster, da die Volumen zurückgingen, die Fixkosten sowie die inflationsbedingten Kosten aber hoch blieben oder sogar noch anstiegen. Konkreter sei Forbo aber nicht geworden. Die Konsenserwartungen zu erfüllen, dürfte mit einem eher schwierigen Jahresstart anspruchsvoll werden, so die Experten um Patrick Rafaisz.

Auch die ZKB sieht ein anspruchsvolles erstes Halbjahr auf das Unternehmen zukommen. Die negativen Folgen des unerwartet starken Nachfragerückgangs in der zweiten Jahreshälfte 2022 dürften zumindest auch im ersten Semester sichtbar werden. Längerfristig schätzt Analyst Martin Hüsler das Unternehmen als durchaus erfolgversprechend aufgestellt ein. Durch die Herausforderungen sei das Kurspotenzial derzeit aber begrenzt.

Sowohl Stifel als auch Vontobel zeigen sich indes nach der Gewinnwarnung vom November wenig überrascht. Ein Grossteil der Nachrichten sei bereits im Kurs berücksichtigt, schreibt beispielsweise Vontobel-Experte Bernd Pomrehn. Stifel sieht derweil noch einige unangepasste Schätzungen im Markt, so dass hier durchaus Korrekturbedarf bestehe. Der Ausblick auf 2023 deute zwar auf Herausforderungen in der ersten Jahreshälfte hin, sei wie erwartet aber wenig konkret.

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