Baar (awp) - Die Industriegruppe Forbo schaut auf ein turbulentes erstes Halbjahr 2020 zurück. Wegen der Coronakrise büsste die Gruppe an Umsatz ein. Noch deutlicher ging der Gewinn zurück. Für den weiteren Geschäftsverlauf ist Forbo verhalten optimistisch.

Der Umsatz belief sich auf 542,3 Millionen Franken. Die entspricht einem Rückgang von 16,5 Prozent rsp. von 11,4 Prozent in Lokalwährungen, wie Forbo am Dienstag mitteilte.

Gemäss der Mitteilung ist der Umsatzrückgang in Lokalwährungen in allen drei Regionen in ähnlichem Rahmen ausgefallen. Die lokalen Märkte waren laut den Angaben zu verschiedenen Zeitpunkten unterschiedlich stark betroffen. Anfangs seien Aufträge storniert oder mit Verzögerung abgerufen worden, danach seien viele Projekte auf unbestimmte Zeit verschoben oder gänzlich gestrichen worden, wie es weiter hiess.

Beim Gruppenumsatz entfielen 366,2 Millionen Franken auf die grössere Division Flooring Systems, also das Geschäft mit Bodenbelägen und Bauklebstoffen. Dieses lag um 16,4 Prozent (-11,2% in LW) unter dem Vorjahreswert. Diese Sparte sei vor allem von starken Nachfrageeinbrüchen in den Kernmärkten Frankreich, Grossbritannien sowie in den Märkten Italien und Spanien beeinträchtigt worden, hiess es.

In der Sparte Movement Systems, die das Geschäft mit Förderbändern und Antriebsriemen umfasst, standen Erlöse von 176,1 Millionen Franken zu Buche - ein Minus von 16,6 Prozent (-12% in LW). Hier hätten sich die Einbrüche in den asiatischen und europäischen Märkten ausgewirkt. Aktuell sei der Kernmarkt USA stark betroffen.

Gewinn halbiert

Auf Gewinnseite weist Forbo ein operatives Betriebsergebnis (EBIT) von 41,1 Millionen Franken aus, was 46,8 Prozent weniger ist als im Vorjahreszeitraum. Die entsprechende Marge sank auf 7,6 von 11,9 Prozent. Der Reingewinn von 31,7 Millionen lag entsprechend 48,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Analysten hatten den Gewinn mit 22 Millionen allerdings noch weit tiefer eingeschätzt. Allerdings war die Bandbreite der Schätzungen sehr gross.

Stillstehende Baustellen und Produktionsstätten von Kunden sowie mehrwöchige Schliessungen von Forbo-Werken bei hohen Fixkosten haben gemäss dem Communiqué zum deutlichen Ertragsrückgang geführt.

Verbesserung im zweiten Halbjahr

Da der weitere Verlauf der Pandemie und die damit verbundenen Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Situation in den einzelnen Ländern und Kundensegmenten nicht eingeschätzt werden könne, sei es schwierig, "vorbehaltlos einen Ausblick auf die nächsten Monate zu geben", so Forbo.

Unter der Voraussetzung, dass die Pandemie in den wichtigen Märkten in den nächsten Monaten etwas abklinge und keine weiteren Wellen folgten, erwartet das Unternehmen für das laufende Halbjahr gleichwohl einen höheren Umsatz und Gewinn als im ersten Semester.

tv/rw