Baar (awp) - Die Industriegruppe Forbo hat im Geschäftsjahr 2021 den Umsatz zweistellig gesteigert. Der Gewinn stieg im Vergleich dazu überproportional, was sich für die Aktionäre in einer deutlich höheren Dividende auszahlen soll. Die Erholung vom Corona-Einbruch gelingt damit ziemlich gut.

Der Umsatz legte um gut 12 Prozent auf 1,25 Milliarden Franken zu, wie der Hersteller von Bodenbelägen, Bauklebstoffen und Förderbändern am Donnerstag mitteilte.

Die grössere Division Flooring Systems, also das Geschäft mit Bodenbelägen und Bauklebstoffen, verzeichnete dabei in Lokalwährungen ein Plus von knapp 12 Prozent auf 851,8 Millionen. Dieser Anstieg gelang trotz zunehmender Verknappung und Teuerung von Baumaterialien sowie fehlender Installationskapazitäten bei Kundenprojekten in einigen Märkten, was teilweise zu Verschiebungen von Aufträgen geführt hat.

Gut gelaufen sind etwa Projekte im Gesundheitswesen, in Ausbildungseinrichtungen und im Ladenbau, wogegen die Nachfrage insbesondere bei Büroräumlichkeiten sowie im Gastrogewerbe bescheiden blieb.

Die Sparte Movement Systems, welche das Geschäft mit Förderbändern und Antriebsriemen umfasst, verkaufte mit 402,2 Millionen Franken ebenfalls rund 12 Prozent mehr als im Vorjahr. Treiber des Geschäfts seien hier insbesondere das Logistiksegment mit Investitionen des Onlinehandels, bei Postverteilzentren und globalen Kurierdienstleistern gewesen, so Forbo. Auch der Betrieb an Flughäfen habe wieder zugenommen. Die Nachfrage für Bänder in der industriellen Produktion nahm überdurchschnittlich zu, mittlerweile auch wieder für Sportlaufbänder für Fitnesscenter.

Mehr Dividende dank markant höherem Gewinn

Noch deutlicher als der Umsatz wurde der Gewinn verbessert: Der operative Gewinn (EBIT) kletterte um gut 30 Prozent auf 179,0 Millionen Franken und die entsprechende Marge um 2 Prozentpunkte auf 14,3 Prozent. Begründet wird der Anstieg mit einer besseren Auslastung der Produktions- und Konfektionierungskapazitäten und einer höheren Produktivität. Gebremst wurde der Gewinn durch die höheren Rohmaterial-, Energie- und Frachtkosten. Dies wiederum hat zu Preiserhöhungen seitens Forbo geführt.

Der Reingewinn erhöhte sich um einen Drittel auf 141,2 Millionen. Die Dividende soll entsprechend auf 25 Franken je Aktie erhöht werden, nach 20 Franken im Vorjahr. Mit den vorgelegten Zahlen hat Forbo die Erwartungen der Analysten auf allen Ebenen übertroffen.

Zum Ausblick heisst es, "dass uns die Pandemie weiterhin begleiten wird, auch wenn deren Ausmass das Geschäftsjahr 2022 weniger stark beeinflussen wird." Als Herausforderungen werden die steigenden Preise für Rohmaterialien, Energie und Fracht bezeichnet. Dies soll durch eine höhere Effizienz sowie über weitere Preiserhöhung aufgefangen werden.

Forbo stellt für das Gesamtjahr 2022 einen in Lokalwährungen leicht steigenden Umsatz sowie leicht höheres Konzernergebnis in Aussicht.

cf/hr