MEDIENMITTEILUNG
HALBJAHRESBERICHT 2020 - GEPRÄGT VON DER COVID-19-PANDEMIE

Die Forbo-Gruppe - führender Hersteller von Bodenbelägen, Bauklebstoffen
sowie Antriebs- und Leichtfördertechnik - erreichte im ersten Halbjahr 2020
aufgrund der COVID-19-Pandemie und der damit einhergehenden wirtschaftlichen
Auswirkungen einen Nettoumsatz von CHF 542,3 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF
649,4 Mio), was einem Umsatzrückgang von 11,4% in Lokalwährungen entspricht
(-16,5% in Konzernwährung). Das Betriebsergebnis (EBIT) lag mit CHF 41,1 Mio
um 46,8% unter dem Vorjahresniveau (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 77,3 Mio).
Die EBIT-Marge reduzierte sich auf 7,6% (Vergleichsperiode Vorjahr: 11,9%). Das
Konzernergebnis lag mit CHF 31,7 Mio um 48,2% unter dem Vorjahresniveau
(Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 61,2 Mio).

Baar, 28. Juli 2020
 
Das erste Halbjahr 2020 war stark geprägt von den wirtschaftlichen Auswirkungen
der COVID-19-Pandemie sowie von negativen Währungseinflüssen. Die
Geschäftsentwicklung bis Mitte Februar war gut, danach begannen die
pandemiebedingten globalen Herausforderungen in beiden Geschäftsbereichen. Die
ersten Anzeichen und negativen Einflüsse konnte Forbo bereits während des
verlängerten chinesischen Neujahrs in seinen asiatischen Aktivitäten
feststellen. Sukzessive breitete sich COVID-19 danach in Europa und weiter in
die amerikanischen Regionen aus und beeinträchtigte massgeblich Forbos
Aktivitäten.
 
Viele der 25 Produktionsstandorte und 6 Konfektionierungszentren weltweit
mussten infolge behördlicher Anordnungen oder zum Schutz seiner Mitarbeitenden
zeitweise geschlossen werden. Baustellen wurden in vielen Märkten kurzfristig
stillgelegt und Bauprojekte wurden aufgrund der ausserordentlichen Situation auf
unbestimmte Zeit verschoben oder ganz aufgegeben. Viele Projekte der Kunden von
Movement Systems wurden zurückgestellt, wie etwa der Ausbau von
Flughafeninfrastrukturen oder Erneuerungen in Industrieproduktionsstätten.
Aufgrund von lokalen Lockdowns, insbesondere in Europa, waren Kunden und
Geschäftspartner vorübergehend nicht mehr erreichbar.
Zentral koordiniert hat Forbo alles darangesetzt, um seine Mitarbeitenden mit
Hygiene- und Schutzkonzepten sowie Anpassungen in den Arbeitsabläufen zu
schützen und gleichzeitig die Geschäftskontinuität zu wahren, sodass seine
Lieferketten trotz grosser Restriktionen insgesamt weitgehend intakt blieben.
 
Um die negativen Effekte des aktuellen wirtschaftlichen Umfelds zu mindern, hat
Forbo Fremdkosten reduziert, Betriebsstrukturen angepasst sowie Neueinstellungen
aufs Notwendigste reduziert. Gleichzeitig wurden verschiedene
Kostensenkungsmassnahmen umgesetzt.
Die solide finanzielle Struktur von Forbo hat es erlaubt, auch in dieser
schwierigen Periode alle strategischen Projekte weiterzuführen, um die
Marktpositionen auch für die Zukunft zu sichern. Die Investitionen der
Berichtsperiode in wichtige operative und strategische Projekte (gezielte
Investitionen in Wachstumsmärkte, neue Produkte und innovative
Produktentwicklungen sowie Digitalisierung) wurden gegenüber dem ersten
Halbjahr 2019 um rund 20 Prozent erhöht.
 
Aufgrund des nach wie vor starken Schweizer Frankens führte die Umrechnung der
lokalen Ergebnisse in die Konzernwährung im Vergleich zum ersten Semester 2019
zu einem negativen Währungseffekt (rund CHF 33 Mio beim Umsatz und CHF 4 Mio
beim Betriebsergebnis). Alle Hauptwährungen von Forbo waren davon betroffen, am
stärksten der Euro, das britische Pfund, der chinesische Renminbi sowie die
schwedische Krone.
 
Globaler Nachfrageeinbruch gegen Ende des ersten Quartals 2020
Im ersten Halbjahr 2020 erwirtschaftete Forbo in diesem überaus anspruchsvollen
Umfeld mit CHF 542,3 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 649,4 Mio) einen um
11,4% tieferen Nettoumsatz in Lokalwährungen (-16,5% in Konzernwährung).
Über die gesamte Gruppe betrachtet, lag der Umsatzrückgang in Lokalwährungen
in allen drei Regionen in ähnlichem Rahmen. Lokale Märkte und Kundensegmente
waren zu verschiedenen Zeitpunkten unterschiedlich stark betroffen. Anfangs
wurden Aufträge storniert oder mit Verzögerung abgerufen, danach wurden viele
Projekte auf unbestimmte Zeit verschoben oder gänzlich gestrichen.
 
Flooring Systems verzeichnete einen Umsatzrückgang von 11,1% in Lokalwährungen
(-16,4% in Konzernwährung), der am meisten geprägt war von zeitweise sehr
markanten Nachfrageeinbrüchen in den Kernmärkten Frankreich und
Grossbritannien sowie in Italien und Spanien.
 
Movement Systems verzeichnete eine Umsatzreduktion von 12,0% in Lokalwährungen
(-16,6% in Konzernwährung), die in den asiatischen Märkten begann,
anschliessend die europäischen Aktivitäten beeinflusste und sich nun stark im
Kernmarkt USA auswirkt.
 
Profitabilität von Umsatzrückgang und starkem Schweizer Franken geprägt
Die besonderen Umstände aufgrund von COVID-19 und negative Währungseinflüsse
prägten die Profitabilität massgeblich. Stillstehende Baustellen und
Produktionsstätten von Kunden sowie mehrwöchige Schliessungen von Forbo-Werken
bei hohen Fixkosten führten zu deutlichen Umsatz- und Ertragsrückgängen. Die
aktuelle Produktion und Fabrikation unter den COVID-Schutz- und
Sicherheitsmassnahmen in den Forbo-Werken hat noch nicht das angestrebte
Produktivitätsniveau erreicht.
 
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) belief sich
auf CHF 68,4 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 106,1 Mio), was einer Abnahme
von 35,5% entspricht. Die EBITDA-Marge reduzierte sich auf 12,6%
(Vergleichsperiode Vorjahr: 16,3%). Das Betriebsergebnis (EBIT) lag mit CHF 41,1
Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 77,3 Mio) um 46,8% tiefer. Die EBIT-Marge
reduzierte sich auf 7,6% (Vergleichsperiode Vorjahr: 11,9%).
 
Konzernergebnis
Basierend auf dem tieferen Betriebsergebnis und einem leicht negativen
Finanzergebnis verminderte sich das Konzernergebnis auf CHF 31,7 Mio
(Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 61,2 Mio), was einem Rückgang von 48,2%
entspricht. Der Gewinn pro Aktie (unverwässert) nahm um 48,0% ab und belief
sich auf CHF 19,84 (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 38,19).
 
Unverändert starke Eigenkapitalquote
Das Eigenkapital belief sich per Ende Juni 2020 auf CHF 640,8 Mio (Jahresende
2019: CHF 676,6 Mio). Die Eigenkapitalquote betrug 60,7% (Jahresende 2019:
61,7%).  
 
Weiterhin solide Bilanz
Der Nettobestand an flüssigen Mitteln belief sich per Ende Juni 2020 auf CHF
186,0 Mio (Jahresende 2019: CHF 217,5 Mio). Diese Reduktion ist grösstenteils
auf die Auszahlung der Dividende zurückzuführen. Zusätzlich hielt Forbo
eigene Aktien im Wert von CHF 73,1 Mio, bewertet zum Kurs von Ende Juni 2020
(Jahresende 2019: CHF 80,2 Mio).
 
Entwicklung der Geschäftsbereiche
Der Geschäftsbereich Forbo Flooring Systems erzielte im ersten Semester 2020
einen Umsatz von CHF 366,2 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 438,3 Mio). Die
Umsatzreduktion in den Regionen Europa und Asien/Pazifik war prozentual knapp
zweistellig, in Amerikas hoch einstellig. Nebst den bereits erwähnten,
aussergewöhnlich markanten Einbrüchen in Europa hielt sich der wichtige
Kernmarkt Deutschland auf Vorjahresniveau, die meisten nordischen Märkte
verzeichneten ein leichtes Umsatzplus und der Wachstumsmarkt Russland erhöhte
den Umsatz. Aufgrund der schwächeren Nachfrage bereits während des Vorjahrs
war der Rückgang im Kernmarkt USA anfangs nicht so deutlich ausgeprägt, was
sich im Verlauf des zweiten Quartals verstärkt hat. Mittlerweile finden kaum
mehr Aktivitäten in wichtigen Kundensegmenten wie Retail, Büro und Gastgewerbe
statt. In Asien/Pazifik waren die positiven Ausnahmen Japan und Australien, alle
übrigen Märkte verzeichneten zu unterschiedlichen Zeitpunkten deutliche
Nachfragerückgänge.
Die Aktivität der Bauklebstoffe wies insgesamt ein gutes Umsatzwachstum aus,
was darauf zurückzuführen ist, dass für Bauklebstoffe die Auswirkungen
zeitverzögert zu spüren waren.
 
Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 35,3% auf CHF 36,6 Mio
(Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 56,6 Mio). Dieser Rückgang ist die Folge der
negativen Umsatzentwicklung sowie einer für den Umsatz zu hohen Kostenbasis.
Die EBIT-Marge reduzierte sich auf 10,0% (Vergleichsperiode Vorjahr: 12,9%). In
den kommenden Monaten gilt es, anhand gezielter Marktaktivitäten mit dem
vielfältigen Produktportfolio von Flooring Systems sowie einem zuverlässigen
Servicelevel Forbos Wettbewerbsvorteile wahrzunehmen.
 
Der Geschäftsbereich Forbo Movement Systems erzielte in der ersten
Jahreshälfte 2020 einen Umsatz von CHF 176,1 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr:
CHF 211,1 Mio). Das Umsatzminus in den Regionen Europa und Asien/Pazifik war
prozentual jeweils knapp zweistellig und in der Region Amerikas etwas höher. In
Europa verzeichneten, bis auf ein paar wenige kleinere, alle Märkte einen
teilweise markanten Umsatzrückgang. Grossbritannien, Frankreich, Italien und
Spanien waren am stärksten betroffen. In Amerikas hat es die USA im Verlauf des
zweiten Quartals massiv getroffen, da Kernsegmente wie Sport, industrielle
Produktion und Flughäfen kaum aktiv waren. Der Wachstumsmarkt Mexiko konnte das
Vorjahresniveau aufgrund eines ausgeprägten Lebensmittelsegments halten. In
Asien/Pazifik zeigte sich ein sehr heterogenes Bild. Der Kernmarkt China wurde
im ersten Quartal sehr hart getroffen, konnte sich im Verlauf der vergangenen
Wochen jedoch etwas erholen. Der ebenso bedeutende Markt in Japan hat sich noch
nicht erholt, gleichermassen auch das massiv betroffene Indien sowie
Wachstumsmärkte in Südostasien.
 
Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 61,8% auf CHF 10,2 Mio
(Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 26,7 Mio), dies infolge der negativen
Umsatzentwicklung, der weiterhin hohen Abschreibungen aufgrund der in der
Vergangenheit getätigten Investitionen sowie einer hohen Fixkostenbasis. Die
EBIT-Marge belief sich auf 5,8% (Vergleichsperiode Vorjahr: 12,7%). Im zweiten
Halbjahr arbeitet Movement Systems fokussiert und eng mit seinen
Hauptkundensegmenten zusammen, um die benötigten Produkte und
Servicedienstleistungen möglichst optimal und effizient zur Verfügung zu
stellen.
 
Fokus auf Kostenstruktur
Forbo verfügt über eine solide Kapitalstruktur, eine gute Liquidität, einen
robusten Cashflow und ist schuldenfrei. Forbo konnte deshalb alle strategisch
wichtigen Projekte, trotz der schwierigen Situation, weiterführen. Massnahmen,
um die Kosten dem tieferen Umsatzniveau anzupassen, sind seit einigen Monaten im
Gang und werden situativ auch im zweiten Halbjahr weitergeführt. Damit sollte
es gelingen, trotz dieser ausserordentlichen Herausforderungen Forbos
Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.
 
Ausblick für 2020
Der weitere Verlauf der COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Auswirkungen
auf die gesamtwirtschaftliche Situation in den einzelnen Ländern und
Kundensegmenten können nicht eingeschätzt werden. Obschon mittlerweile wieder
alle Forbo-Standorte - wenn auch teilweise limitiert - operativ sind,
können weitere Einschränkungen nicht ausgeschlossen werden. In den schwer
betroffenen und für Forbo wichtigen Kernmärkten wie USA und Grossbritannien
ist zurzeit eine Markterholung noch nicht absehbar.
 
Aufgrund der Unberechenbarkeit der aktuellen Umstände ist es schwierig,
vorbehaltlos einen Ausblick auf die nächsten Monate zu geben. Unter der
Voraussetzung, dass die Pandemie in Forbos wichtigen Märkten in den nächsten
Monaten etwas abklingt und keine weiteren Wellen von Infektionen entstehen,
erwartet Forbo im zweiten Halbjahr 2020 einen etwas höheren Umsatz sowie
aufgrund der getätigten Kostenanpassungen eine Verbesserung des
Konzernergebnisses gegenüber dem ersten Semester 2020.
 
Weitere Informationen finden Sie im Halbjahresbericht 2020, der heute Morgen
früh im Internet elektronisch publiziert wurde:
www.forbo.com (http://www.forbo.com/) - Investoren


Forbo ist ein führender Hersteller von Bodenbelägen, Bauklebstoffen sowie
Antriebs- und Leichtfördertechnik. Das Unternehmen beschäftigt über 5 400
Mitarbeitende und verfügt über ein internationales Netz von 25 Standorten mit
Produktion und Vertrieb, 6 Konfektionierungszentren sowie 48 reinen
Vertriebsgesellschaften in weltweit insgesamt 38 Ländern. Der Nettoumsatz im
Geschäftsjahr 2019 betrug CHF 1 282,2 Mio. Der Sitz der Gesellschaft befindet
sich in Baar im Kanton Zug, Schweiz.
Die Konzerngesellschaft Forbo Holding AG ist an der SIX Swiss Exchange kotiert
(Valorennummer 354151, ISIN CH0003541510, Bloomberg FORN SW, Reuters FORN.S).
 
Kontaktperson:
This E. Schneider
Exekutiver Verwaltungsratspräsident
Telefon +41 58 787 25 49
Fax +41 58 787 20 49
www.forbo.com

* MEDIENMITTEILUNG VOLLVERSION (PDF-FILE): http://e2.marco.ch/publish/forboholding/771_188/2020_Medienmitteilung_D_July_28.pdf 

________________________________________________________________________________

This message has been created and distributed using the Software Suite 
marCo(R) - Market Communication Office(R). marCo(R) is essential to handle 
business critical information. 

Contact the developers of marCo(R) - Market Communication Office(R):
A. Tensid EQS AG, Schochenmühlestrasse 4, 6340 Baar, Switzerland
T. +41 41 763 00 50 (around-the-clock)
E. marco@tensid.ch

Visit http://www.tensid.ch and get your marCo(R) today.
--------------------------------------------------------------------------------
By using this message (read, copy, etc.) you are bound to the disclaimer:
https://www.tensid.ch/home-en/abouttensid/disclaimer/
--------------------------------------------------------------------------------