FRANKFURT (awp international) - Auf dem deutschen Automarkt profitieren die Importeure nach eigener Einschätzung von der anhaltenden Diesel-Skepsis. Die Unternehmen hätten in der Vergangenheit den Dieselantrieb nicht eindeutig bevorzugt und könnten viele Alternativen anbieten, sagte der Präsident des Importeurverbandes VDIK, Reinhard Zirpel, am Mittwoch in Frankfurt. "Wir profitieren vom Benziner-Boom und der steigenden Nachfrage nach alternativen Antrieben."

Im nahezu stabilen deutschen Automarkt steigerten die Importeure ihren Marktanteil in diesem Jahr auf geschätzt rund 39 Prozent. Das ist das zweitstärkste Ergebnis nach dem Abwrackjahr 2009, als besonders viele neue Kleinwagen der ausländischen Hersteller zugelassen wurden. Insgesamt werden die Importeure in diesem Jahr nach VDIK-Einschätzung rund 1,33 Millionen Autos (2017: 1,31 Mio) verkaufen bei einer Dieselquote von 23 Prozent. Private Käufer wählten 2018 erneut zu rund 46 Prozent ein ausländisches Modell. Für 2019 rechnet der VDIK mit einem ähnlichen Niveau.

Die Importeure lehnen die aus Umweltgründen drohenden Fahrverbote in deutschen Städten weiterhin ab. Vor allem der Austausch älterer Modelle gegen saubere Neufahrzeuge zeige bereits Wirkung. Dies werde auch von den meisten ausländischen Herstellern mit Umweltprämien gefördert. "Die Anzahl der Grenzwertüberschreitungen wird weiter abnehmen, die Luftqualität verbessert sich also stetig", sagte Zirpel.

Hardware-Nachrüstungen für ältere Diesel lehnt der Verband aus wirtschaftlichen und technischen Gründen weiterhin ab. Die entsprechenden gesetzlichen Vorgaben kämen zu spät. Zirpel forderte zudem die Verlängerung der zum 30. Juni 2019 auslaufenden Elektroprämie. Eigene Beiträge zum Aufbau der Elektro-Infrastruktur wie zum Umweltfonds der Bundesregierung lehnt der VDIK hingegen weiterhin ab./ceb/DP/men